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60.000 qm neue Filialflächen

Seit zwei Wochen ist der Filialatlas von buchreport online, jetzt folgt die Analyse: buchreport nennt die wichtigsten Entwicklungen und Trends. Die ausführliche Analyse ist in der aktuellen November-Ausgabe des buchreport.magazins nachzulesen (hier das Inhaltsverzeichnis, hier bestellbar).

Aus dem zum achten Mal erarbeiteten buchreport-Filialatlas lässt sich eine Reihe von Zahlen und Trends für die Filialisierung im deutschen Buchhandel ableiten:

  • Filialpegel: Die aktuelle buchreport-Erhebung zählt 974 Verkaufsstellen des Filialbuchhandels einschließlich kurzfristig vor der Realisierung stehender Läden, das sind 9% mehr als vor einem Jahr.
  • Filialtypen: Gut die Hälfte der gelisteten Filialen sind Vollbuchhandlungen, 39% Schmalspurbuchhandel mit Akzent auf Sonderausgaben/Modernem Antiquariat und knapp 11% Fachbuchhandlungen.
  • Präsenz in den Städten: In 346 deutschen Städten sind jetzt Buchhandlungen vertreten, die zu einem Filialunternehmen gehören, 2007 waren es 329. Die 300er Schwelle wurde 2005 überschritten.
  • Schmalspursortimente: Von den 346 Städten mit Filialisten werden 59, in der Regel kleinere Orte – lediglich von einer Schmalspur-Filialbuchhandlung bedient, überwiegend von einem der Weltbild-Läden, die neben ihrem sehr überschaubare Präsenzsortiment, das stark von Sonderausgaben geprägt ist, zumindest einen buchhandelstypischen Bestellservice bieten.
  • Vollsortimente: Mit Vollbuchhandlungen sind Filialisten derzeit in 254 Städten präsent und zwar mit insgesamt 481 Läden, einschließlich bis zum Jahresende ge-planter Neueröffnungen.
  • Gesamtfläche: Die addierte Gesamtfläche der Buchhandlungen in der Dokumentation des Filialatlasses liegt jetzt bei 538.000 qm; der filialisierte Vollbuchhandel (also ohne Spezial- und Schmalspursortimente) ist um 13% auf 458.000 qm Verkaufsfläche gewachsen.
  • Flächengrößen: Die Vollbuchhandlungen in Filialistenhand sind im Schnitt gut 900 qm groß, die Schmalspurbuchhandlungen 170 qm, wobei hier auch die Datenbasis wegen fehlender Angaben schmaler ist. Die Fachbuchhandlungsfilialen kommen im Schnitt mit 100 qm aus.
  • Großflächen: Von den rund 480 Vollbuchhandlungen in Filialistenhand sind 35% Großflächen mit mindestens 1000 qm Verkaufsfläche, gut 11% haben mehr als 2000 qm und 2% mehr als 4000 qm.
  • Wachstum: 2008 hat die Filialfläche durch Neueröffnungen, Erweiterungen und Übernahmen bundesweit um rund 60000 qm zugelegt. Insgesamt sind es sogar über 70000 „neue“ Quadratmeter, rund 10000 qm sind aber durch Schließungen und Standortverlagerungen an anderer Stelle verlorengegangen. Die größten Zuwächse haben die beiden marktführenden Unternehmensgruppen Thalia und die DBH mit jeweils mehr als 25.000 qm beigesteuert, aber auch die Mayersche hat fünfstellig zugenommen.
  • Perspektive 2009: Mit Stand Oktober 2008 sind bereits weitere projektierte Filialistenflächen mit einer Gesamtfläche von 14.000 qm bekannt. Das  ist deutlich weniger als im Oktober 2007, als bereits 38000 qm fest geplant waren und sich so die enorme Expansion 2008 bereits abzeichnete. Der deutlich niedrigere Wert und die relativ kleinen Flächen in der Planung deuten darauf hin, dass sich das Expansionstempo verlangsamt.

Index macht Städte vergleichbar

Perspektivwechsel vom Überflug über die Branche zu den einzelnen buchhändlerischen Standorten:

  • Demnach werden von den größeren Großstädten Aachen, Kiel, Dresden und Augsburg besonders intensiv vom Filialbuchhandel beackert, und von den kleineren Großstädten haben Ulm, Reutlingen, Erlangen sowie der neuerdings heftig umkämpfte Standort Ingolstadt eine besonders dichte Filiallandschaft.
  • Als einzige Großstädte ohne Vollbuchhandelsfilialen verbleiben Fürth und Leverkusen, letztere erhält aber 2009 eine Thalia-Filiale.

Thomas Wilking, Dokumentation: Dagmar Miska und Annette Retinski

Infos zum Filialatlas

Der buchreport-Filialatlas erscheint zum achten Mal. Neben der Übersichtskarte über die buchhändlerische Filialisierung (im buchreport.magazin November und auf buchreport.de) gibt es ausführliche tabellarische Übersichten sowohl in ortsalphabetischer Reihenfolge wie auch in einer Zusammenstellung nach Unternehmen (nur im Print). Ergänzt werden diese Listen durch verschiedene Rankings, die über Filial- und Flächenwachstum der Ketten Auskunft geben.

Auswahlkriterien

Als Unternehmen des Filialbuchhandels wurden solche Firmen definiert, die nicht nur am Ort oder im allerengsten Einzugsgebiet filialisiert haben, sondern zumindest regional tätig sind und neben dem Hauptgeschäft mindestens drei Filialen betreiben. Die Filialketten des Bahnhofsbuchhandels sowie reine Warenhaus-Buchabteilungen wurden dabei nicht berücksichtigt, wohl aber integrierte Shop-in-Shop-Lösungen von Filialisten wie die neuen Weltbild- und Hugendubel-Filialen bei Karstadt.  

  • In der ortsalphabetischen Liste sind alle Filialbuchhandlungen genannt, von denen die vorgenannten Kriterien erfüllt werden.
  • Themenorientierte und auf Fachbücher spezialisierte Filialketten sowie Filialen mit schmalem Allgemeinsortiment (u.a. Weltbild) sind im Print-Kartenwerk nicht berücksichtigt, wohl aber in der Print-Dokumentation.
  • Alle Angaben stammen von den Buchhandlungen selbst, wurden aber von buchreport überprüft und bis zum Druckbeginn aktualisiert.

Kartografie

Als lose Beilage ist diesem buchreport.magazin der eigentliche „Atlas“ im Format 40 x 59 cm beigefügt. Die Karte macht deutlich, wo sich die Filialbuchhändler ihre regionalen und inzwischen auch nationalen Schwerpunkte erarbeitet haben. Die Größe der Farbpunkte/Tortendarstellungen wurde im Vergleich zu den Vorjahresdarstellung neu gestaffelt, um die Größenverhältnisse noch differenzierter aufzuzeigen.

Die entsprechende Karte mit regionalen Kartenausschnitten und interaktiven Elementen auch buchreport.de wird ab 2009 regelmäßig online aktualisiert und enthält anders als in der gedruckten Fassung auch Standorte der Schmalspur-Ketten Weltbild, Wohlthat, Jokers.

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