Am Abend sind in der Frankfurter Niederlassung der Deutschen Nationalbibliothek die Inhaber von 108 Buchhandlungen mit dem Deutschen Buchhandlungspreis ausgezeichnet worden.
Dreimal wurde das höchste Gütesiegel „beste Buchhandlung“ verliehen. Die damit verbundene Prämie von jeweils 25 000 Euro geht an:
- Artes Liberales – Buchladen, Heidelberg
- Literatur Moths, München
- Buchhandlung Rote Zora, Merzig
Mit jeweils 15 000 Euro wurden fünf „besonders herausragende Buchhandlungen“ bedacht:
- Wist – Der Literaturladen, Potsdam
- Buchladen am Freiheitsplatz, Hanau
- Buchhandlung Backhaus, Aachen
- BuchHaus Loschwitz, Dresden
- Jenaer Bücherstube, Jena
Die übrigen 100 Sortimente erhielten die Auszeichnung in der mit 7000 Euro dotierten Grundkategorie. Hier geht es zur vollständigen Liste der 108 Preisgeldempfänger.
Insgesamt wurden 850.000 Euro aus dem Topf von Kulturstaatsministerin Monika Grütters verteilt. Die übrigen 150.000 Euro des 1-Mio-Euro-Budgets wurden für Jury und den Frankfurter Event ausgegeben. Neben den Preisträgern waren in der Nationalbibliothek auch etwa 350 Gäste aus Politik, Buch- und Verlagswesen, kulturellen Institutionen sowie Vertretern der kommunalen Spitzenverbände anwesend.
Mit dem Preis soll laut Ausschreibung „ein Zeichen für den Erhalt eines flächendeckenden Netzes an Buchhandlungen in Deutschland“ gesetzt werden. Bewerben konnten sich Sortimente mit einem Jahresumsatz bis zu 1 Mio Euro. Als Preiskriterien wurden ausgegeben:
- Kulturelles Veranstaltungsprogramm
- Engagement bei der Lese- und/oder Literaturförderung
- Literarisches Sortiment
- Innovatives Geschäftsmodell.
Viel Preiswürdiges in der Hauptstadt
Die Jury hat darauf geachtet, dass die Grütters-Gießkanne jedes Bundesland mit einer Auszeichnung erreicht. 24 Schecks gehen ins bevölkerungsreichste Nordrhein-Westfalen, die größte Preisdichte gibt es in Berlin (16). Drei und mehr preiswürdige Klein-Sortimente wurden in den Großstädten Frankfurt am Main, Hamburg, München, Bonn und Heidelberg ausgemacht. Nur jeweils eine Preis-Buchhandlung gibt es in Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein.
614 Buchhandlungen hatten sich beworben. Laut Jurymitglied Kyra Dreher, Geschäftsführerin des Börsenverein-Sortimenter-Ausschusses, ist das Preisgeld schon allein von der Höhe keine Subvention, sondern Anerkennung. Dreher hofft, dass die Buchhandlungen die Auszeichnung nutzen, um ihre Leistungen noch stärker herauszustellen.
Ein Interview mit Kyra Dreher steht im aktuellen buchreport.express 38/2105 (hier zu bestellen)
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