Die Talfahrt der Verbraucherstimmung geht auch am bisher dynamisch gewachsenen Online-Handel nicht spurlos vorüber. Das hat der E-Commerce-Verband BEVH in seiner regelmäßigen Verbraucherbefragung festgestellt:
- Demnach hat sich die Kauflaune im 2. Quartal weiter abgekühlt. Insgesamt weist der E-Commerce ein Umsatzminus von knapp 10% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum aus. Von hohem Niveau: Der Umsatz liegt aber immer noch ein Viertel über dem Vor-Corona-Niveau von 2019. Das zeigt auch der Langfristtrend (s. Grafik).
- Im kompletten 1. Halbjahr hat der E-Commerce nach gutem Jahresauftakt nur gut 1% verloren.
Die stärksten Rückgänge wurden im 2. Quartal im Unterhaltungsbereich verzeichnet, namentlich bei Elektronikprodukten (–19%) sowie bei Büchern/E-Books/Hörbüchern (–16,5%). Dieser Rückgang im Buchbereich deckt sich mit buchreport-Berechnungen auf Basis des Handelspanels von Media Control. Weiter zulegen konnte laut BEVH-Daten dagegen das buchnahe Zusatzsortiment der Spielwaren (+5,1%).
Fürs weitere Jahr müssen sich die Händler weiter auf Kaufzurückhaltung einstellen: 25% der befragten Online-Kunden gaben an, weniger Geld online ausgeben zu wollen. Im 1. Quartal lag der Wert nur bei 18%.
BEVH-Erhebung zum Online-Handel
Die Erhebung „Interaktiver Handel in Deutschland“ des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (BEVH) ist eine Verbraucherbefragung. Dazu werden von Januar bis Dezember 40.000 Privatpersonen aus Deutschland im Alter ab 14 Jahren zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel befragt. Auch digitale Dienstleistungen (beispielsweise Reisebuchungen oder Ticketkäufe) werden erfasst.
Im Buchbereich werden die Käufe von Büchern, E-Books und Hörbüchern gebündelt ausgewiesen. Zusammen mit anderen Produktkategorien sind sie im Cluster „Unterhaltung“ gebündelt.
Die Auswertung erfolgt quartalsweise. Durchgeführt wird die Studie von Beyondata.
Quelle: BEVH
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