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Abgesang auf die Käse-Sucher

Er war derjenige, der seine Zuhörer beim buchreport Zukunftstag sicher am stärksten provoziert hat: Gunter Dueck. Der frühere Technik-Chef von IBM wird seit Jahren von Firmen und Veranstaltern als Referent gebucht, um die Finger in die Wunden zu legen.
Mit Blick auf die Verlage erklärte Dueck, diese reagierten zu langsam auf die Folgen der Digitalisierung. Sie suchten immer noch nach Käse – so Duecks Fortschreibung von Spencer JohnsonsMäusestrategie“ – während die Digital Natives schon längst den Speck verfolgten.
Ein Ausschnitt von Duecks Rede im Hamburger SPIEGEL-Haus:

Kommentare

2 Kommentare zu "Abgesang auf die Käse-Sucher"

  1. Herr Dueck stellt im übertragenen Sinn seine im Bespiel angeführten Mäuse als ,Käse-Sucher` entweder als Sucher nach einem Umsatz dar, oder er sieht den ,Käse` eben als Bücher oder digitale Medien in den Buchhandlungen.
    Der ganze Vergleich mit den Mäusen und dem ,Käse´ ist sicher sehr als Metapher zu sehen und auch etwas an den Haaren heibeigezogen. Es ist etwas eine aus den Fugen geratene betriebswirtschaftliche Sichtweise, die Herr Dueck mit Mäusen und Käse erklären will. Er mahnt praktisch die Buchhandlungen und Verlage an, dass sie die Digitalisierung etwas verschlafen haben. Im ,Speck` der Digitalisierung sieht Herr Dueck die nahe Zukunft.
    Welchen Sinn hat nun das ganze Referat von Herrn Dueck für Fachleute aus dem Buchhandel und den Verlagen?
    Vielleicht ist das Ganze auch etwas zu hoch angesetzt. Die Digitalisierung kann auch noch ein ein neuer Start im Verlagswesen und als ein Versuch im stationären Buchhandel gesehen werden.
    Herr Dueck setzt da jetzt auch etwas auf Panikmache und auf eine Verunsicherung. Der Kunde ist aber in Zukunft auch noch ,König` und dies sollte man bei allen Aktionen nicht vergessen.
    Im Film geht es ja weiter mit den Aussagen von Herrn Buchhändler Deurer vom Kunstmann Verlag.
    Er positioniert aber in diesem Statement keine noch neuen Themenstellungen, sondern ruft eben auch altbekannte Dinge in Erinnerung. Nach seinen Worten sind auch mit dieser Digitalisierung die Buchhandlungen gefragt zu versuchen ihre Wege da auch zu finden. Spezielle Patentlösungen, wie und wo man da jetzt anfangen sollte, sagt er konkret nicht. Nur müssen sich eben Verlage und Buchhandlungen auch auf Veränderungen einstellen können.
    Bei solchen ,Zukunftstagen` wird, so meine ich, auch etwas mit der Stange im Nebel gestochert und gesucht. Man kann zwar jetzt bei diesen Aussprachen viele Dinge überlegen, aber die richtigen Schritte in die Zukunft lenken ist sehr vage.
    Die gegenwärtige Lage in der Buchbranche ist so gespickt voll von Fragen und Problemen, dass man sozusagen vielleicht schon genug hat, wenn man auch noch über seinen Tellerrand hinaussehen muss.
    Auch nach so einem ,Zukunftstag` sind Dinge nach vorne offen, die nur angetastet wurden.
    Es bleibt aber auch trotzdem die Anfrage bestehen: Welche Chancen hat der Nachwuchs, also junge Auszubildende im Buchhandel und Verlag in z. B. in der Gegenwart und in zehn Jahren?
    Dazu sollten einmal Statements und Wortmeldungen kommen, denn da geht es um die ,Zukunft` der gesamten Branche.
    Hier werden und müssen knallharte Fakten behandelt werden, Taten sollten da folgen und keine Gespräche im Nebel.

  2. allein die Qualität dieses Mitschnitts ist schon vielsagend. Da geht es um einen Helden, der der Branche (wieder) mal so richtig die Leviten liest. Und das mag sie ja auch. Aber der Spiegel, der gerne bei den Siegern wäre und nicht bei denen, die um ihre Zukunft zittern müssen, der schaffts noch nicht mal, den Ton vom Mikro des Helden abzunehmen. Das mikrige Kameramikro aber liefert ein derart lausiges Ergebnis, dass der Held, dessen fistelige Stimme man kaum versteht, nun nicht mehr so arg bedeutend wirkt.
    Vielleicht zeigt der kleine Film doch mehr Realität als beabsichtigt.

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