Der Gesamtverband Pressegroßhandel beleuchtet in der jährlichen Einzelhandelsstrukturanalyse (Ehastra) sein Vertriebsnetz. Filialisierte Vertriebsformen haben demnach auch 2020 zugenommen, Corona hat aber auch hier Spuren hinterlassen: Während Lebensmittelhändler als systemrelevant öffnen durften, litten andere Vertriebsformen unter Beschränkungen.
- Standorte: 2020 gab es bundesweit 93.568 Verkaufsstellen mit Pressesortiment. 2019 waren es noch 97.485, das entspricht einem Minus von 4%.
- Fluktuation: 2311 Neukunden wurden ins Vertriebsnetz aufgenommen, 6228 Einzelhändler stellten den Verkauf von Presseprodukten ein.
- Verlierer: Die stärksten Rückgänge gab es bei Hotels, Campingplätzen, Gaststätten und Betrieben mit Kantinen mit 18%. 7% weniger Kioske verkauften Presseprodukte, bei Bäckereien waren es 5% weniger.
- Gewinner: Gegen den Trend mehr Verkaufsstellen gab es im filialisierten Drogeriehandel (+7%). Filialbuchhandlungen und Medienkaufhäuser legten um gut 3% zu, Supermärkte ab 1000 qm nur minimal um 0,4%.
- Filialisierung: Unabhängige Geschäfte bilden mit 50% noch immer die wichtigste Vertriebsschiene, verlieren aber weiter Marktanteile (2020: −9%).
- Umsatz: Den höchsten Umsatzanteil haben Supermärkte mit knapp 28% und der Presse-Fachhandel mit gut 21%.
„Der schon in den Vorjahren zu beobachtende Strukturwandel im Presseeinzelhandel hält auch 2020 an“, erklärt Felix Wahlich, Vorstand Marktanalyse des Gesamtverbandes Pressegroßhandel. Insgesamt habe sich der Trend hin zu Filialbetrieben durch die Pandemie aber „nicht spürbar verschärft“.
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