Der streitbare Germanistik-Professor Roland Reuß hat die in Bibliotheken verbreitete Praxis kritisiert, über die Coverabbildungen im Katalog zu Amazon zu verlinken. Jetzt schwenken die Betroffenen um: Die Stadtbüchereien Heidelberg und Mannheim haben den Link zu Amazon aus ihren Katalogen entfernt und der Deutsche Bibliotheksverband (DBV) präsentiert gemeinsam mit der Börsenvereins-Tochter MVB eine Lösung, wie Bibliothekskataloge mit Coverabbildungen angereichert werden können, ohne zum Online-Riesen zu verlinken:
- Der Bibliotheksverband wird seinen Mitgliedern laut MVB empfehlen, die Coverdaten über die MVB-Shop-Oberfläche buchhandel.de zu beziehen.
- Die MVB bietet öffentlichen, nicht kommerziellen Einrichtungen die Coverabbildungen und ausgewählte VlB-Katalogdaten kostenlos an, beteiligt die Bibliotheken aber (anders als Amazon) nicht an den dadurch generierten Verkäufen.
- Kunden, die im Katalog einer beteiligten Bibliothek auf die Coverabbildung klicken, werden zu buchhandel.de gelotst, finden dort weitere Informationen zum Buch und können den Titel direkt erwerben. Auf Basis der Postleitzahl werden lokale Buchhandlungen in Kundennähe angeboten.
„Die Bibliotheken bekommen eine saubere Lösung, von der alle Buchhändler profitieren können“, wirbt Geschäftsführer Ronald Schild für sein Angebot.
Bisher sind auf buchhandel.de nach Angaben der MVB rund 400 Buchhandlungen gelistet. Um mehr Sortimenter für die Plattform zu gewinnen, wird auf die bisherige Listungsgebühr von 20 Euro pro Monat verzichtet. Bis Mitte 2013 ist das Angebot kostenfrei, danach fällt im Verkaufsfall eine umsatzabhängige Transaktionsgebühr an. Die MVB will den Shop außerdem gemeinsam mit den Sortimentern überarbeiten und u.a. die Zahlungs- und Lieferbedingungen der teilnehmenden Händler vereinheitlichen.
Anno 2014 – wenig ist besser geworden, vieles schlimmer. Die Suche nach „Mein Name sei Gantenbein“ bringt über 90000 Treffer und listet auf der ersten Seite (neben ein paar richtigen) so absurde Treffer wie „Rot ist mein Name“ und „Das Kopfkissenbuch einer Hofdame“ auf. Weil es reicht, wenn „mein“ im Titel vorkommt, ist sogar „Komm, sei mein Licht“ mit in der ersten Auswahl.
Eine erweitere Suche nach Autor, Titel oder Verlag gibt es schon mal gar nicht.
Wir kennen die Mankos auf buchhandel.de (Suche, fehlender Kunden Log-In, Design etc.). Jetzt geht es erst mal darum den Bibliotheken eine Alternative zur Verfügung stellen zu können, die das stationäre Sortiment berücksichtigt. Schritt für Schritt werden wir dann Verbesserungen vornehmen um eine ansprechendere Plattform zu gestalten. Das muss gemeinsam mit dem Sortiment geschehen, denn bswp. einheitliche Versandgebühren können wir nur mit den Buchhändlern gemeinsam abstimmen. Aber, dass die Listung jetzt erst mal kostenfrei ist und damit wirklich allen Buchhändlern offen steht, ist doch eine sehr schöne Nachricht.
Wo finde ich denn die Dokumentation der Cover-API und die genauen Bedingungen zur Nutzung?
Wieso finde ich denn nichts unter der ISBN: 978-3-7716-4407-9? Die ISBN-Suche ist aus meiner Sicht für Suchportale, die Cover anzeigen wollen, die einzig relevante Suche. Das Beispiel ist eine gebundene deutsche Ausgabe und wird selbstverständlich bei Amazon mit Cover gefunden. Bei Buchhandel.de hat es anscheinend nur die originale Paperback-Ausgabe. Liegen für beide Anbieter nicht die selben Ausgangsdaten zu Grunde, so dass auch Buchhandel.de eigentlich beide Ausgaben anbieten müsste?
API? Unwahrscheinlich.
Probier mal
http://vlb.de/GetBlob.aspx?str…
Über size=S|M|L kann man auch andere Größen anfordern, aber die Qualität der kleineren Versionen ist unbrauchbar (wird wohl on-the-fly erzeugt mit unzulänglichen Mitteln) – da kann man die Skalierung auch gleich dem Browser überlassen.
Ganz großartig auch, dass man beliebige (auch ungültige) ISBN angeben kann und immer – egal ob´s ein Bild gibt oder nicht – die gleiche Antwort (ohne Bild) mit einem Code 200 bekommt…
Falls Sie mal wissen wollen, wie man eine Suchmaschine professionell aufsetzt, mache ich Ihnen gerne ein Angebot.
Die Relevanz der Suchergebnisse ist mit Verlaub grottenschlecht. Gibt man bei der Erweiterten Suche Mark Twain ein (Autor), so kommt kein Ergebnis (nur bei Twain, Mark). Weiterhin ist die Suche nicht Typo resistent (was heute ein „must be“ ist), das Thema Dubletten sollten sie auch mal untersuchen …
Wir haben das Jahr 2013. Die MVB werkelt seit Jahren an der Suche herum. Die Standardsoftware (SOLR) dazu gibt es ebenfalls seit Jahren umsonst. Mit 2 Tagen Installation und Tuning bekommt man anständige Ergebnisse hin, selbst die Default Ergebnisse von SOLR sind besser als Ihre. Ehrlich, ich stehe vor dem Rätsel, wie man sich so anstellen kann. Der das gebaut hat, der muss sich den Titel „Amateur“ erst noch verdienen!
Sie finden von Cory Doctorow 14 Treffer, wenn Sie im Autorenfeld den Namen so eingeben, wie es Profis tun: Nachname Komma Vorname. Ihre Frage, ob das denn kundenfreundlich ist, bleibt natürlich klar mit Nein zu beantworten. Das ganze geeier um auszuwählende Buchhandlungen nach Postleitzahlen, individuelle Konditionen, die präzise Aussagen unmöglich machen usw. ist der Branchenakrobatik geschuldet. Auch das ist absolut nicht kundenfreundlich. Aber die Prioritätensetzung beim Sortimentsbuchhandel setzt aktuell das Thema Kundenfreundlichkeit nicht an erste oder zweite Stelle. Und damit ist das Wettrennen mit Amazon schon beim Start entschieden gewesen.
„Eingeben wie es die Profis tun“. Der war gut. Wie wäre es mit „eingeben wie es die Kunden tun“?
Ich habe buchhandel.de soeben getestet. Wer mir das als Alternative zu Amazon anbieten will, hat ernsthafte Probleme mit der Realität. http://phantanews.de/wp/2013/0…