Nachdem der Schweizer Branchenverband SBVV im Januar bereits ein erstes (Negativ-)Fazit fürs Geschäftsjahr 2016 gezogen hat, legt er nun einen detaillierteren Befund vor:
- Umsatz: Gemäss den Zahlen von GfK Entertainment ging der Gesamtumsatz mit Büchern im Deutschschweizer Buchhandel 2016 gegenüber dem Vorjahr um 4,2% zurück.
- Absatz: Die Umsatzrückgänge sind vor allem auf den Rückgang der Anzahl verkaufter Bücher um durchschnittlich 5,8% zurückzuführen. Besonders ins Gewicht fallen dabei die Einbrüche beim Taschenbuch (–10%) und beim Hörbuch (–7%). Leicht zulegen konnte gegenüber 2015 der Bereich Kinder- und Jugendbuch (+1%).
- Warengruppen: Von den rund 15 Mio Büchern, welche in der Deutschschweiz 2016 im stationären Buchhandel oder online gekauft wurden, sind rund ein Drittel Romane. Dahinter folgen Kinder- und Jugendbücher (22%), Ratgeber (15%), Sach- und Reisebücher (je 8%).
- E-Books: Der SBVV schätzt, dass der Umsatzanteil der elektronischen Bücher im gesamten Publikumsmarkt knapp unter 10% liegt.
- Buchpreise: Die Preise haben sich 2016 nach dem währungsbedingten Einbruch von fast 6% im Vorjahr leicht erholt. Der Durchschnittspreis eines in der Schweiz verkauften Buches über alle Sparten und Editionsformen hinweg (Hardcover, Taschenbuch, Hörbuch, aber ohne E-Book) betrug im vergangenen Jahr 20,25 Franken (gegenüber 19,85 Franken im Vorjahr).
- E-Commerce: Seit knapp drei Jahren unverändert ist der Anteil der Online-Umsätze im Buchhandel: Gemäss SBVV-Schätzungen wird rund jedes vierte gedruckte Buch übers Internet bestellt.
- Währungseffekt: Der anhaltend hohe Frankenkurs macht die Marktsituation für die mit dem Euro-Raum eng verflochtene Schweizer Buchbranche weiterhin schwierig – das gilt für den Handel wie für exportierende Verlage. Die Schweizer Verlage konnten ihren Umsatzanteil an den verkauften Büchern im Sortimentsbuchhandel gegenüber dem Vorjahr bei 18% halten. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass über 80% der verkauften Bücher aus Deutschland importiert wurden.
- 10-Jahres-Trend: Die Umsatzverluste im Deutschschweizer Buchhandel kumulieren sich in den letzten knapp zehn Jahren auf rund 23 Prozentpunkte (s. Grafik).
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