15 Jahre arbeitete er für Weltbild, zum Jahreswechsel ist Schluss: Weltbild-Geschäftsführer Klaus Driever verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch.
Die Position solle zumindest unmittelbar nicht neu besetzt werden, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Innerhalb der Geschäftsführung würden die Ressorts neu verteilt:
- Martin Beer übernimmt die Verantwortung für die Bereiche Operations, Logistik und kaufmännische Führung.
- Carel Halff verantwortet die Bereiche Marketing, New Media und Sortiment.
Die vorzeitige Vertragsbeendigung sei auf Wunsch von Driever aus persönlichen Gründen und im besten Einvernehmen mit dem Verlag erfolgt, meldet das Unternehmen. Man bedauere sein Ausscheiden sehr.
Driever habe „als Mann der ersten Stunde“ das Online-Business der Verlagsgruppe aufgebaut, unter seiner Leitung habe das Unternehmen eine führende Position im E-Commerce erreicht, lautet aus Lob des Augsburger Unternehmens – weltbild.de ist der zweitgrößte Onlinebuchhändler in Deutschland.
Driever verfügt besonders im Internet-Geschäft über viele Erfahrungen: Nach einem Volontariat bei der kirchlichen Wochenzeitung „Paulinus“ (Trier) und Studium und Promotion in Freiburg und Dublin 1995 heuerte er als Chefredakteur für den Bereich Online bei Burda an. 1996 wurde Driever Online-Chefredakteur bei ProSieben, zwei Jahre später Leiter ProSieben Digital Media. 1998 folgte der Wechsel zur Verlagsgruppe Weltbild, wo er im Juli 2001 Geschäftsführer wurde.
Driever hatte zuletzt auf der Frankfurter Buchmesse im Interview mit buchreport die „tektonischen Verschiebungen“ der Branche, darunter den Flächenrückbau im Buchhandel, beschrieben. Damit das Buch nicht verschwindet, so Driever, sollten sich Buchhändler auf ihr Kerngeschäft konzentrieren – während die Verlage gut daran täten, sich bei der Preissetzung von E-Books nicht dem Druck internationaler Konzerne zu beugen.
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