Die Eichborn AG kommt nicht zur Ruhe: Kürzlich erst musste der börsennotierte Verlag schlechte Zahlen fürs erste Halbjahr bekannt geben. Jetzt folgt ein tiefer personeller Schnitt: Wolfgang Hörner und Esther Kormann (auf dem Foto in der Mitte am Schreibtisch), die seit 1998 das Programmsegment Eichborn Berlin verantwortet haben, wechseln zum Januar 2009 zu Kiepenheuer und Witsch und starten unter dem Namen Galiani Berlin ein Verlagsimprint an der Spree – Hörner hat 18 Jahre für Eichborn gearbeitet. Das Imprint, heißt es in einer Pressemitteilung von KiWi, soll sich der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, dem kulturhistorischen und erzählenden Sachbuch sowie Klassikern der Weltliteratur widmen; das erste Programm ist für Herbst 2009 geplant.
Rückblick: Ende August erst mussten die Frankfurter fürs erste Halbjahr 2008 einen Verlust von 78.713 Euro ausweisen – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (860.975 Euro) zwar ein großer Fortschritt, aber weiterhin ein rotes Ergebnis; auch der Umsatz (minus 6,8% auf 6,4 Mio Euro) sorgte weder in der Kaiserstraße noch bei den Aktionären für gute Laune.
Ob bei der Namensfindung der italienische Ökonom und Schriftsteller Ferdinando Coelestinus Galiani (Abbé Galiani, 1728 bis 1787) Pate stand? Passen würde die Wahl, schließlich beschäftigte sich der Wirtschaftstheoretiker in seinem Opus Magnum „Della Moneta – Libri Cinque“ in epischer Länge mit dem Geld – auf dass bei Galiani Berlin die Bestseller programmiert sind?
Dass das Eichborn-Berlin-Team auf der Bestseller-Suche talentiert ist, haben Hörner und Kormann mit der Entdeckung von Sven Regeners Debütroman „Herr Lehmann“ bewiesen. Auch Karen Duve, Steffen Kopetzky, Gerhard Seyfried und Sarah Khan gelten als Entdeckungen der Berliner.
2014? Wir schreiben jetzt das Jahr 2012. 21 Monate „Zwangspause“??