In der Ruhrgebietsstadt Essen reduziert NRW-Filialist Mayersche seine Präsenz per Umzug von 5000 auf 1200 qm. 1200 qm seien nach wie vor auch für sein Unternehmen eine große Fläche, sagt Mayersche-Chef Hartmut Falter: „Die Frage der Flächengröße muss je Standort entschieden werden. Für unseren Standort in Essen ist diese Größe aus unserer Sicht optimal.“
Weil die Mayersche der Buchfilialist mit den meisten Großflächen jenseits der 4000-qm-Marke ist, stellt sich die Frage nach den anderen großen „Megastores“ des Unternehmens. Neben dem bereits deutlich auf 4900 qm reduzierten Hauptsitz in Aachen werden noch in Dortmund (5000 qm), Düsseldorf (4400 qm) und Köln (4500 qm) große Läden betrieben. Auf die Frage, ob er auch an diesen Standorten Verkleinerungen vornehmen werde, sollte sich die Gelegenheit dazu ergeben, antwortet Falter mit einem klaren „Nein“.
Tradition und eine „gewisse Intimität“
Die geplante Veränderung in Essen hat noch eine besondere lokale Färbung, denn dadurch wird ein Buchhandelsstandort mit langer Tradition neu belebt: Das nach dem Auszug von Thalia seit 5 Jahren leer stehende Baedeker-Haus sieht mit der Mayerschen wieder Bücher. Der Regionalfilialist Mayersche (Umsatz 2015: 155 Mio Euro) wird seinen bisherigen Standort im Boecker-Haus (Markt 5–6) aufgeben und im Laufe dieses Jahres in das Gebäude an der Kettwiger Straße ziehen:
- Die Standorte sind nahezu gleichwertig, beide in 1a-Lage der Einkaufsstadt: Das vom Boecker-Haus nur knapp 300 m entfernte Baedeker-Haus ist zwar direkt am Laufweg vom Hauptbahnhof gelegen, dafür kreuzen sich am Markt alle zentralen Besucherströme in der City.
- Massiv verändern wird sich aber die Größe des Auftritts: Statt der stolzen 5000 qm des 2002 während der Expansionsjahre eröffneten Geschäfts im Boecker-Haus wird die künftige Mayersche-Präsenz im Baedeker-Haus nur noch über knapp 1200 qm Fläche verfügen, verteilt auf drei Etagen.
Über eine Fortführung auf verkleinerter Fläche und reduzierter Miete am bisherigen Standort habe man sich mit dem Vermieter nicht einigen können, so Falter auf buchreport-Nachfrage. Gegenüber der Lokalpresse hatte der Mayersche-Chef angegeben, das Haus am Markt sei zu groß geworden, um es noch wirtschaftlich zu betreiben. Außerdem sei ein solcher „Megastore“ nicht mehr zeitgemäß, die Kunden wünschten sich „eine gewisse Intimität und Behaglichkeit“.
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