Dass Barnes & Noble auf dem deutschen E-Book-Markt nur schwer Fuß fassen kann, ist angesichts des starken Wettbewerbs offensichtlich. Nun scheinen die Amerikaner einen mächtigen Partner gefunden zu haben: Angeblich soll Thalia die „Nook“-Reader vertreiben.
Wie chip.de „aus gut informierten Kreisen“ erfahren haben will, sind Barnes & Noble und der deutsche Buchhandelsprimus im Gespräch über einen gemeinsamen Vertrieb: Thalia soll den E-Reader „Nook“ an deutsche Kunden bringen. Der hauseigene „Oyo“ könne möglicherweise zugunsten des funktionsreicheren „Nook“ von Barnes & Noble aus den Regalen verschwinden. Offiziell bestätigt wurde das Gerücht bisher nicht, bei Thalia wollte man die Meldung auf Nachfrage von buchreport.de nicht kommentieren.
Für Thalia wäre der weltweit größte Buchhändler ein attraktiver Partner: Barnes & Noble hat gerade erst den neuen „Nook“-Reader mit integrierter Beleuchtung vorgestellt, begleitet von einer umfangreichen Werbekampagne, die den Konkurrenten Amazon in Bedrängnis bringen soll (hier mehr). Die Amerikaner haben außerdem ein Tablet, einen LCD-Reader und einen regulären E-Ink-Reader im Sortiment:
Dass Barnes & Noble mit dem „Nook“-Programm in Deutschland Fuß fassen will, ist bereits bekannt: Mitte März haben die Amerikaner eine Gesellschaft in Berlin gegründet. Startschwierigkeiten scheinen jedoch vorprogrammiert: Denn Amazon und Apple haben sich längst hierzulande hohe Marktanteile gesichert. Nach einer repräsentativen Marktforschungsstudie der Uni Hamburg (hier mehr), die im Oktober vergangenen Jahres 1623 buchaffine Bürger befragt hat,
- haben 57% der Befragten beim Branchenprimus Amazon gekauft.
- 27% nutzten Apples iBookstore.
Die Filialisten halten mit ihren diversen Online-Shops den Anschluss:
- Bei Thalia haben 18% und
- in den Shops der DBH (Weltbild/ Hugendubel) 14% der Befragten eingekauft.
- Am hinteren Ende der Verteilung stehen die Online-Shops „der lokalen Buchhandlung“ mit 6% sowie das Börsenvereins-Projekt Libreka mit 3%.
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