Die negativen Schlagzeilen über Amazon sind auch dem österreichischem Buchhandel zugute gekommen: Nach jahrelangen Einbußen verzeichnet das Sortiment im ersten Halbjahr 2013 erstmals wieder ein leichtes Plus. Auch in Deutschland ist Amazon nach wie vor Kundengespräch.
In den ersten sechs Monaten konnten die österreichischen Buchhändler ihren Umsatz laut GfK-Zahlen um mehr als 2% steigern, berichtet „Der Standard“. Dazu beigetragen habe die Medienberichterstattung über die schlechten Arbeitsbedingungen und die niedrigen Löhne bei Amazon. Vielen Leuten sei bewusst geworden, dass Internetgeschäft nicht per se gut sei, dass sie den stationären Handel damit schwächten, erklärt Gerald Schantin, Präsident des Hauptverbands des österreichischen Buchhandels. Online bestellt werde nach wie vor, seit drei, vier Monaten aber verstärkt bei österreichischen Händlern. „Dieser Trend ist nachhaltiger, als wir dachten.“ Dabei musste die österreichische Branche noch 2012 Einbußen von 5% hinnehmen. Im Jahr davor waren es 3%.
In Deutschland sieht es ähnlich aus: Nach buchreport-Zahlen hat der Buchhandel das erste Halbjahr mit einem Plus von 1,8% gegenüber dem Vorjahr abgeschlossen. Allerdings von niedriger Basis: Die Umsatzentwicklung hatte in den drei vergangenen Jahren zur Halbzeit mit -5,7% (2010), -3,2% (2011) und zuletzt -2,8% (2012) jeweils nach unten gezeigt. Zuletzt hatte es Ende Juni 2009 ein kleines Plus gegeben (s. buchreport.express 27/2013).
Auch hierzulande ist Amazon nach wie vor Kundengespräch, berichten 70% der Buchhändler in einer buchreport-Umfrage. In kleineren Läden wird das Thema intensiver am Köcheln gehalten als in Buchhandlungen ab 1 Mio Jahresumsatz, aber auch dort ist der große Wettbewerber präsent (ausführlich nachzulesen im buchreport.express 30/2013, hier zu bestellen).
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