„Die große Debatte: Amazon – Freund oder Feind“ – zum Auftakt der Londoner Buchmesse wurde die Marktmacht des weltgrößten Onlinehändlers thematisiert. Tim Godfray, Chef des britischen Buchhändlerverbands, hat davor gewarnt, dass Amazon „den Buchhandel, wie wir ihn kennen, zerstört“.
Godfray hatte sich schon im Vorfeld seines Auftritts an der Themse in einem Gastbeitrag für den „Bookseller“ Amazon gewidmet: Sollte Amazon mit seinen insgesamt 18 Firmen, die verschiedene Facetten des Buches bedienten, weiterhin große Teile des Buchhandels bedrohen, so Godfray, würde dies am Ende nicht nur die gesamte Buchbranche, sondern auch den Verbraucher tangieren – der bislang große Stücke auf Amazon halte.
In seinem Kommentar zeichnet Godfray die Marktmacht von Amazon nach. Amazons Firmenwert und liquide Mittel seien höher als bei Hachette, Macmillan, Simon & Schuster, Penguin, Random House und HarperCollins zusammen. Angeblich habe Amazon einen Anteil an allen E-Book-Verkäufen in Großbritannien in Höhe von 95%; 92% der 1,2 Mio E-Reader, die im Weihnachtsgeschäft verkauft wurden, seien Kindle-Geräte gewesen. „Das ist mehr als doppelt so hoch als der Schwellenwert von EU-Monopolen. Wenn das keine Dominanz der Branche ist, dann weiß ich es auch nicht.“
Gegenwind bekam der Verbandschef durch den Gründer des Filialisten Waterstones, Tim Waterstone, der erklärte, die Leute sollten endlich aufhören, sich über Amazon zu beschweren, um stattdessen zu versuchen, Amazon „auszutricksen“.
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