Die Entscheidung war abzusehen: Zuvor hatten sich bereits fünf Ausschüsse des Parlaments gegen eine Ratifizierung ausgesprochen und eine Ablehnung empfohlen.
- Der von den USA und Japan initiierte Vertrag wurde 2010 von 37 Staaten in Geheimverhandlungen vereinbart.
- Ziel des Kontraktes sind internationale Standards zur Bekämpfung von Urheberrechtsverletzungen und Internetpiraterie.
- Gegner kritisieren die mangelnde Transparenz der Verhandlungen und schwammige Formulierungen. Sie fürchten, dass Acta den Datenschutz und die Freiheit des Internets einschränkt.
- In Deutschland hätte Acta nach Angaben von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger geltendes Recht nicht beeinflusst.
Die Digitale Gesellschaft feiert die Ablehnung als Sieg für ein freies und unzensiertes Internet: „Die EU-Abgeordneten haben hiermit eine neue Möglichkeit geschaffen, endlich einen frischen Wind in die Diskussionen um das verstaubte Urheberrecht zu bringen“, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins. Mit dem Scheitern von Acta sei der Weg frei für Reformen, die das Urheberrecht mit dem Internetzeitalter kompatibel machen. Dennoch sei das Ende von Acta zwar die Gelegenheit, aber noch nicht die Garantie für einen Neubeginn in der Urheberrechtsdebatte.
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