Deutschlands beste Vorleserin 2022 ist Ada Grossmann, 12 Jahre alt, von dem Bernhard-Strigel-Gymnasium in Memmingen. Sie setzte sich heute beim Bundesfinale des 63. Vorlesewettbewerbs des Deutschen Buchhandels gegen 15 weitere Landessieger*innen durch, indem sie drei Minuten lang aus dem Buch „Der Tag, an dem ich versehentlich die ganze Welt belog“ von Lisa Thompson (Atrium Verlag) vorlas. Insgesamt nahmen in diesem Jahr rund 480.000 Kinder am Vorlesewettbewerb teil und über 650 regionale Veranstalter mit mehr als 2.500 ehrenamtlichen Juror*innen wirkten am Wettbewerb mit.
Das Bundesfinale fand beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) in Berlin statt und wurde live über die Online-Kanäle der ARD, von KiKA und des Vorlesewettbewerbs gestreamt. Das Finale ist weiterhin unter www.vorlesewettbewerb.de/finale und ein Jahr lang in der ARD Mediathek unter www.ardmediathek.de/ard/kinderfamilie abrufbar.
Karin Schmidt-Friderichs, Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, sagt: „Allen Teilnehmer*innen sei herzlich gratuliert und dafür gedankt, dass sie ihre Liebe zum Buch durch das Vorlesen verbreiten. Gerade in diesen Zeiten ist die Weitergabe von Lesefreude von unschätzbarem Wert. Zu den vielen beängstigenden Spuren, die die Pandemie hinterlassen hat, zählt leider die noch weiter gesunkene Lesekompetenz bei Kindern. Kein gutes Zeichen für eine demokratische Gesellschaft – hilft Lesen und Vorlesen uns doch, uns in dieser komplexen Welt zu verorten, uns Meinungen zu bilden und darüber auszutauschen. Umso größer ist unsere Verantwortung, das Lesen von klein auf zu fördern. Es war uns daher wichtig, dass der Vorlesewettbewerb als größtes deutsches Leseförderungsprojekt auch in diesen Zeiten weiterhin stattfindet und bei vielen hunderttausend Kindern die Leselust weckt.“
Die 16 Teilnehmer*innen des Finales waren:
- Cara Kemptner, Carl-Friedrich-Gauss-Gymnasium Hockenheim (Baden-Württemberg)
- Ada Grossmann, Bernhard-Strigel-Gymnasium Memmingen (Bayern)
- Marie Auffarth, Staatliche Ballettschule Berlin und Schule für Artistik (Berlin)
- Lev Held, Grundschule Rangsdorf (Brandenburg)
- Ailin Scheffler, Gymnasium Horn (Bremen)
- Sara Stoimenovski, Gymnasium Oberalster (Hamburg)
- Isabel Freund, Dr.-Kurt-Schumacher-Schule Reinheim (Hessen)
- Hanne Brunsendorf, Regionale Schule Siegfried Marcus Malchin (Mecklenburg-Vorpommern)
- Karla Böhlendorf, Kooperative Gesamtschule Bad Lauterberg (Niedersachsen)
- Sam Hasnik, Städtische Friedrich-Ebert-Schule Oberhausen (Nordrhein-Westfalen)
- Louana Bretz, Regino-Gymnasium Prüm (Rheinland-Pfalz)
- Kai Vitus Werneke, Gemeinschaftsschule/Erweiterte Realschule St. Wendel (Saarland)
- Sarah Dumont, Friedrich-Schiller-Schule Leipzig (Sachsen)
- Jakob Gukasjan, Werner-von-Siemens-Gymnasium Magdeburg (Sachsen-Anhalt)
- Emilie Wunderlich, Johann-Rist-Gymnasium Wedel (Schleswig-Holstein)
- Marie Richter, Staatliches Holzland-Gymnasium Hermsdorf (Thüringen)
In der Live-Show wählte eine fünfköpfige Jury die Siegerin. Zur Jury gehörten: Patrick Mölleken (Schauspieler, Hörspiel- und Hörbuchsprecher), Angelika Schaack (Hörbuchverlegerin und Jury-Sprecherin), Tim Gailus (KiKA-Moderator, u.a. „Team Timster“), Julian Greis (Schauspieler, Hörspiel- und Hörbuchsprecher) und Lucie Mathias (Siegerin des Vorlesewettbewerbs 2020/21). Die Veranstaltung moderierte Muschda Sherzada (ARD/KiKA, u.a. Tigerenten Club).
Alle Finalist*innen erhalten ein Medienpaket mit Büchern und einem Hörbuch. Die Bundessiegerin gewinnt zusätzlich den Wanderpokal, eine Lesung mit einem oder einer Jugendbuchautor*in an ihrer Schule sowie einen BücherScheck im Wert von 50 Euro. Sie wird zudem eingeladen, als Jurymitglied am Finale des nächsten Vorlesewettbewerbs teilzunehmen. Die Bibliothek der Schule der Bundessiegerin erhält außerdem eine Auswahl von rund 40 aktuellen Kinder- und Jugendbüchern, darunter auch die Titel, aus denen die Landessieger*innen beim Bundesfinale vorgelesen haben.
Der Vorlesewettbewerb wird von der Stiftung Buchkultur und Leseförderung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels veranstaltet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten. Der Wettbewerb soll die Begeisterung für Bücher in die Öffentlichkeit tragen und die Lesekompetenz von Kindern stärken. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend fördert den Vorlesewettbewerb. Auch in diesem Jahr unterstützen darüber hinaus vier Sparda-Regionalbanken die Aktion. Die Etappen führen von der Schule über Stadt-/Kreis-, Bezirks- und Länderebene bis zum Bundesfinale in Berlin. Seit 1959 wird der Vorlesewettbewerb jährlich durchgeführt.
UN-Nachhaltigkeitsziele in der Leseförderung: SDG Book Club auf der Website des Vorlesewettbewerbs
Ab sofort finden sich auf der Webseite des Vorlesewettbewerbs Leseempfehlungen zu den Themen „Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen“ – einem der 17 Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals, kurz SDG) der Vereinten Nationen: https://www.vorlesewettbewerb.de/aktuelles/17-ziele-fuer-nachhaltigkeit. Damit ist der Vorlesewettbewerb Teil der Initiative „SDG Book Club“, die von den Vereinten Nationen und der IPA ins Leben gerufen und von IPA, IBBY, IFLA, EIBF und der Kinderbuchmesse in Bologna unterstützt wurde.
Kommentar hinterlassen zu "Ada Grossmann aus Bayern gewinnt Vorlesewettbewerb 2022"