Fast zwei Stunden diskutiert, aber am Ende war das Ergebnis doch eindeutig: Bei der außerordentlichen Hauptversammlung des Börsenvereins hat eine Mehrheit von 162 zu 17 Gegenstimmen für einen Umzug des Börsenvereins und seiner Tochtergesellschaften in die Frankfurter Braubachstraße votiert.
Die Immobilien auf dem Erbpachtgrundstück Großer Hirschgraben (Foto) und in der Töngesgasse sollen verkauft werden. Die Investitionssumme in der Braubachstraße (zusätzlich zu den Verkaufserlösen) wird auf eine Summe zwischen 6,9 bzw. im schlimmsten Fall 9,5 Mio Euro taxiert. Der Umzug soll 2011 erfolgen.
Als Alternativen hatte der Verband einen Neubau im Schwedler-Carré im Frankfurter Ostend (Netto-Investitionssumme ca. 7,5 Mio Euro) sowie ein Mietmodell vorgestellt. In der Diskussion hatte der designierte Haushaltsausschuss-Vorsitzende Helmut Dähne seine schon in Vorfeld der Hauptversammlung geäußerten Bedenken wiederholt – durch die Investition würden dem Verband Millionen Euro entzogen, die dringend für die Aufgaben des Verbandes gebraucht würden.
In weiteren Abstimmungen hat die Hauptversammlung das Konzernwahlrecht eingeführt sowie grünes Licht für die künftige Aufnahme ausländischer Unternehmen in den Verband gegeben.
Erstaunlich – oder vielmehr enttäuschend – war einmal mehr die statistische Basis der Abstimmungen über die Zukunft des Verbands: Unter den 179 Stimmberechtigten waren nur 138 leibhaftig erschienen, der Rest ließ sich vertreten; rund zwei Drittel der Stimmen entfielen auf Verlage, nur 56 auf Buchhändler und Zwischenbuchhändler. Zur Erinnerung: Insgesamt sind rund 6000 Firmen im Verband registriert.
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