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Aktiengesellschaft abgesegnet

Im Streit um die Macht im Suhrkamp-Verlag hat Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwitz einen Etappensieg erzielt: Die 2500 Gläubiger haben dem Insolvenzplan laut Nachrichtenagentur dpa zugestimmt. Damit werden auch die Mitspracherechte von Minderheitsgesellschafter Hans Barlach beschnitten.

Dem Sachverwalter Rolf Rattunde zufolge hat es in allen drei Gläubigergruppen eine klare Mehrheit für das Sanierungskonzept gegeben. Die wesentlichen Punkte des Insolvenzplans laut „Welt“:

  • Der Verlag soll von einer Kommandit- in eine Aktiengesellschaft umgewandelt werden. Damit verliert Minderheitsgesellschafter Barlach seine Sonderrechte, mit denen er etwa bei einigen Personalien ein Vetorecht hatte oder auch bei größeren Investitionen mitreden durfte.
  • Die Gesellschafterforderungen über gut 7 Mio Euro sollen gestrichen werden.
  • Barlach soll für seine Anteile eine Abfindung über 975.000 Euro angeboten werden. Dabei dürfte Barlach mindestens 12 Mio Euro in den Verlag investiert haben.
  • Der Insolvenzplan sieht außerdem eine Kapitalerhöhung vor. Der neue Aktionär soll 33% halten, Berkéwitz‘ Anteil soll von 61% auf 41% sinken, der von Barlach von 39% auf 26%. Ihren Hut in den Ring geworfen haben das Ehepaar Ströher und der Deutsche Taschenbuchverlag (dtv).

Noch ist die Entscheidung nicht rechtskräftig. Barlach, der den Plan durch seine Anwälte ablehnen ließ, kann in einem späteren Verfahren noch Berufung einlegen.  

Nach der Insolvenzordnung muss das Amtsgericht die Annahme des Insolvenzplans durch die Gläubigerversammlung noch bestätigen. Das Verfahren kann laut Sachwalter Rattunde noch etwa vier Wochen dauern. Erst dann würde die Insolvenz aufgehoben.

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