Die Corona-Regeln werden weiter gelockert. Neben leichten Lockerungen bei den Kontaktbeschränkungen dürfen u.a. auch alle Geschäfte unter Auflagen wieder öffnen:
- Damit fällt die Obergrenze, durch die in der ersten Wiedereröffnungswelle zunächst nur Geschäfte mit bis zu 800 qm Verkaufsfläche öffnen durften. Buchhandlungen waren davon (wie Autohäuser und Fahrradläden) explizit ausgenommen und durften unabhängig von ihrer Größe bereits seit 20. April in den meisten Bundesländern wieder öffnen.
- Wie bisher müssen Auflagen zur Hygiene, zur Steuerung des Zutritts und zur Vermeidung von Warteschlangen erfüllt werden.
- Dazu gehört auch eine maximale Personenzahl von Kunden und Personal bezogen auf die Verkaufsfläche.
Die weiteren Lockerungen der Corona-Einschnitte seien möglich, weil die Zahl der Neuinfektionen nach den ersten Lockerungen niedrig geblieben sei, heißt es in dem Beschluss von Bund und Ländern. „Stand heute ist keine erneut einsetzende Infektionsdynamik erkennbar.” Das sei darauf zurückzuführen, dass sich die Bürger an die Kontaktbeschränkungen und Hygieneregeln hielten. Darauf käme es auch künftig weiter an.
Sämtliche Unternehmen müssen weiterhin ein Hygienekonzept umsetzen, zu Heimarbeit wird, wo umsetzbar, geraten. Inwieweit Lockerungen in der Gastronomie, im Kulturbereich, bei Messen sowie bei „kleineren öffentlichen oder privaten Veranstaltungen” möglich sind, sollen explizit eigenverantwortlich die Länder entscheiden. Großveranstaltungen sollen dagegen unverändert bis zum 31. August verboten bleiben.
Sollte es regional wieder zu viele Neuinfektionen geben, sollen ebenfalls die Länder dafür sorgen, dass die Regeln dort auch wieder strenger werden. Konkret sollen sie „sicherstellen, dass in Landkreisen oder kreisfreien Städten mit kumulativ mehr als 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern innerhalb der letzten 7 Tage sofort ein konsequentes Beschränkungskonzept unter Einbeziehung der zuständigen Landesbehörden umgesetzt wird”.
Wie entwickeln sich die Kundenfrequenzen?
Inwieweit sich durch die anstehenden flächendeckenden Geschäftsöffnungen die Kundenfrequenzen wieder auf dem Normalniveau einpendeln und auch dem Buchhandel wieder mehr Laufkundschaft verschaffen, oder ob die Verbraucher weiterhin zurückhaltend bleiben, wie etwa vom Handelsverband HDE befürchtet, muss sich erst noch zeigen.
Die Kundenfrequenz-Experten hatten im April in den Städten weiter tapfer gemessen und als Tiefswert –98% ausgemacht. Auch in den vergangenen ersten Wiederöffnungstagen lag die Kundenzahl in Deutschland noch 60% (laut ShopperTrak) beziehungsweise 46% (laut Crosscan) unter dem Vorjahresniveau.
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