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Alle Open-Access-Bücher an einem Ort bündeln

Dieser Artikel wurde am 23.5.2019 aktualisiert und ergänzt.

 

Open Access (OA) ermöglicht einen freien Zugang zu Wissen – so man es denn findet. Denn: OA-Publikationen unter CC-Lizenz sind teils verstreut in verschiedenen Versionen auf Verlagswebsites und Vertriebsplattformen abgelegt und daher nicht einheitlich durchsuchbar. Deshalb hat der OA-Dienstleister Knowledge Unlatched (KU) zusammen mit verschiedenen Infrastrukturpartnern, u.a. für Hosting, Technologie sowie für Indexierungsdienste, die Open Research Library aufgesetzt. Das Ziel: Auf der Plattform sämtliche verfügbaren OA-Bücher unter einer Such- und Hosting-Schnittstelle bündeln.

KU rechnet mit weltweit rund 15.000 bis 20.000 Büchern, die bislang OA veröffentlicht wurden, jedes Jahr kämen rund 4000 weitere hinzu. Diese Buchinhalte sollen auf der Open Research Library-Plattform kostenlos gehostet und laufende technische Kosten per Crowdfunding gedeckt werden. Anvisierte Mehrwerte:

  • Bibliotheken sollen entsprechende Katalogdaten bereitgestellt werden.
  • Nutzungsdaten sollen (im gesetzlichen Rahmen) frei zugänglich sein.

 

Kritik am Vorgehen von Knowledge Unlatched

Aktuell ist die Open Research Library in einer Betaversion verfügbar, der offizielle Start soll im Oktober erfolgen. Nachdem das Portal in dieser ersten abgespeckten Version live gegangen war, wurde aber prompt Kritik am Vorgehen von KU laut, u.a. von Open Book Publishers-CEO Rupert Gatti (hier geht es zum vollständigen Blogbeitrag):  

  • Kommunikationspolitik: Open Book Publishers, dessen Inhalte in der Open Research Library prominent präsentiert wurden, fühlte sich übergangen, weil man vorher nicht über die Nutzung informiert worden war. Grundsätzlich, das räumt auch Gatti ein, dürfen die Inhalte aber genutzt werden, weil sie offen und frei verfügbar sind. 
  • Ansatz: Die Inhalte und Dienste, die die Open Research Library aktuell böte, würden bereits von anderen Anbietern wie Oapen angeboten. 
  • Kommerzialisierung: KU wolle den Zugang zu Open-Access-Inhalten monopolisieren und so kommerziell profitieren.

KU-CEO Sven Fund weist diesen Vorwurf zurück: Es gebe keine Paywall, Beiträge zur Finanzierung seien freiwillig und die Plattform mitsamt ihren Diensten offen für jeden. Fund räumt aber auch ein, dass bei der Infrastruktur noch nachgebessert werden muss: Aktuell ist etwa für Funktionalitäten wie Downloads noch eine User-Registrierung notwendig, die das genutzte System standardmäßig mitbringt. Diese Hürde solle in den kommenden Wochen fallen.

Als Infrastrukturpartner, die unterschiedliche Dienste und Services in das Projekt Open Research Library einbringen, nennt KU BiblioLabs, das nordamerikanische Konsortium LYRASIS, EBSCO, ProQuest, das Internet Archive, Google, Digital Public Library of America, OCLC und Researcher App. Hinzu kommen Verlage.

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