Isabel Allende, bekannt als literarische Vertreterin des magischen Realismus, hat mit „Amandas Suche“ ihren ersten Krimi geschrieben. Den Anstoß gab ihre Lektorin mit dem Vorschlag, Allende solle gemeinsam mit ihrem Mann, dem Kriminalschriftsteller William Gordon, einen Roman schreiben. Über einen Versuch kamen die beiden nicht hinaus, wie die chilenische Bestseller-Autorin in einem Interview berichtet: „Es wurde nichts, weil wir sehr unterschiedliche Schreibstile haben und auch eine sehr verschiedene Art, zu arbeiten.“
Nachdem Allende 2012 mit dem Manuskript zu „El juego de Ripper“ begonnen hatte, las sie zwei Bände der „Millenium“-Trilogie von Stieg Larsson. Ihr sei klar geworden, dass sie nicht „so brutal, so düster und pessimistisch“ schreiben könne und entschied, das Ganze mit Humor anzugehen und sich „ein wenig über das Genre lustig zu machen“. In den USA kamen ihre Bemerkungen, das Buch sei als „Joke“ geschrieben und sie sei kein Fan von Krimis, nicht gut an. Sortimenter und Autoren übten Kritik, die Krimi-Buchhandlung Murder by the Book in Houston retournierte 20 bestellte Exemplare.
Glaubt man jedoch den Besprechungen, scheint das Buch alles andere als ein Witz oder eine Genre-Persiflage zu sein: Allende sei ein großartiger Kriminalroman gelungen, der „alle Register des Suspense“ ziehe, lobt die „FAZ“. Der Titel, den der Suhrkamp Verlag in einer Startauflage von 100.000 Exemplaren in den Handel bringt, ist in dieser Woche höchster Neueinsteiger bei den Belletristik-Hardcovern auf Platz 19.
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