Mit drastischen Kursverlusten hat die Wall Street am Dienstag auf die Ankündigung von Barnes & Noble reagiert, dass Chairman und Mehrheitseigner Leonard Riggio seine Ende Februar in den Raum gestellten Pläne für die Übernahme der Ladenkette (vorerst) wieder einkassiert hat. Die Aktie stürzte innerhalb einer Stunde um 16% ab und hatte sich auch zum Börsenschluss nur unwesentlich erholt.
Statt die Ladenkette zu privatisieren, will Riggio Barnes & Noble in seiner Gesamtheit zu alter Stärke zurückführen, d.h. inklusive des Verlust bringenden Digitalgeschäfts von Nook Media, des Online-Shops BN.com und der College-Buchhandlungen. Wie immer gibt sich der US-Großbuchhändler auf Anfragen ausgesprochen zugeknöpft und öffnet damit Spekulationen Tür und Tor, wie dauerhaft wohl das Engagement von Microsoft bei Nook Media noch sein wird, an dem der Softwarekonzern mit 17,6% beteiligt ist.
Nook Media hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Barnes & Noble im 1. Quartal des Geschäftsjahrs 2013/14 (27. Juli) seinen operativen Verlust von 40 Mio auf 87 Mio Dollar mehr als verdoppelt hat. Auch das Umsatzminus von 8,5% auf 1,33 Mrd Dollar geht entscheidend mit auf das schwache digitale Konto, heißt es in einem Statement.
Doch aufgeben ist zumindest jetzt noch kein Thema. Barnes & Nobles Präsident Michael P. Huseby, der gleichzeitig auch CEO von Nook Media ist, kündigte am Dienstag „innovative Wege“ an, um das Nook-Sortiment zum Kunden zu bringen. Bis Weihnachten soll es außerdem mindestens ein neues Nook-Gerät im Handel geben.
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