Die allgemeine Rezession und monopolistische Machtverhältnisse auf der Handelsseite setzen ein altes Branchenthema neu auf die Agenda: Kleinere unabhängige Verlage beschäftigen sich derzeit intensiv mit unterschiedlichen Kooperationsmodellen, weil es für sie immer schwerer wird, ihre Programme effektiv am Point-of-Sale in den großen Buchhandelsketten zu positionieren.
Eine Standortbestimmung:
- Auf vertrieblicher Seite ist der Gedanke „Allianz statt Alleingang“ bisher am weitesten gedacht und umgesetzt, obwohl noch lange nicht alle Potenziale ausgeschöpft sind.
- Weil die Bereitschaft, Vertreter zu empfangen, bei den Filialisten weiter sinkt, sind Verlage aufgefordert, ihre eingefahrenen Kommunikationsstrukturen zu überdenken und zu bündeln.
- Bei sinkenden Margen sind auch im herstellerischen Bereich kostensenkende Zusammenschlüsse denkbar.
- Im Kontext des kommenden E-Book-Markts und der Digitalisierung – für Verlage mit schmalen Investitionsbudgets eine besonders große Herausforderung – stellt sich die Frage nach gemeinsamer Inanspruchname von Dienstleistern.
Die Heterogenität der Unabhängigen baut derzeit noch hohe Hürden auf. Aber die Zeit drängt: „Wenn sie sich nicht weiter marginalisieren lassen wollen, sind Verlage kleinerer Größenordung dringend dazu aufgerufen, sich zusammenzuschließen“, brachte es Verleger Dietrich zu Klampen am Freitag auf der Jahrestagung des Arbeitskreises kleinerer unabhängiger Verlage (AkV) in Hagen auf den Punkt.
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