Hatte Donna Leons Krimi „Lasset die Kinder zu mir kommen“ (Diogenes) in der Vorwoche Siegfried Lenz’ „Schweigeminute“ (Hoffmann und Campe) noch vom zweiten auf den dritten Platz verwiesen, heißt es in dieser Woche Bäumchen wechsle dich: Der 82-jährige Schriftsteller rückt wieder vor auf Rang zwei und heftet sich erneut an die Fersen der 52 Jahre jüngeren Kollegin Charlotte Roche, die mit „Feuchtgebiete“ (DuMont) seit zwölf Wochen die Belletristik-Charts bestimmt. Das Skandalbuch, das nächstes Jahr in den Vereinigten Staaten erscheinen soll, beschäftigt mittlerweile auch die US-Feuilletons.
Anklopfer der Woche
Nicole Jamet und Marie-Anne Le Pezennec legen mit „Killmore“ (Knaur) bereits ihren zweiten Krimi vor, in der die alte Legende von der scharlachroten Königin zu neuen, blutigen Ehren kommt. Das Buch klopft auf Platz 75 an.
Letzte Woche neu auf Platz 46 eingestiegen, setzt Helge Timmerberg mit seinem Reisetagebuch „In 80 Tagen um die Welt“ (Rowohlt Berlin) seinen Aufstieg auf den Sachbuch-Bestsellergipfel fort und erklimmt Platz 22. Der höchste Neuzugang kraxelt direkt dahinter auf Platz 23: Der Arzt und Ernährungsspezialist Gunter Frank räumt in seinem Buch „Lizenz zum Essen“ (Piper) mit Ernährungsmythen auf und empfiehlt statt unlustigen Diäten eine ordentliche Portion Rührei mit Speck.
Anklopfer der Woche
„No Limit. Wie viel Doping verträgt die Gesellschaft“ (Klett-Cotta) heißt das Buch der ehemaligen Spitzensportlerin Ines Geipel, neu auf Platz 144. Sie hatte 2005 ihren Staffelweltrekord zurückgegeben, weil er unter unfreiwilliger Einbindung ins DDR-Zwangsdoping zustande gekommen war.
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