Mit seinem 2008 in den USA und Kanada gestarteten und 2010 auf den europäischen Raum ausgeweiteten PoD-Service „MyCopy“ hat die international agierende Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media ein Geschäftsmodell gefunden, mit dem sich der Bogen vom E-Book zum gedruckten Buch schließt:
- Bibliotheksnutzer können mehr als 25.000 englischsprachige E-Books über die Verlagsplattform www.springerlink.com als gedrucktes Softcover bestellen (24,95 Euro netto, inklusive Versandkosten).
- Der Service kann von Nutzern jener Bibliotheken in Anspruch genommen werden, die zuvor eine entsprechende E-Book-Kollektion von Springer erworben haben. Dank einer Nationallizenz mit der Deutschen Forschungsgemeinschaft stehen an sämtlichen öffentlich geförderten Universitäten, Fachhochschulen und Forschungseinrichtungen die E-Book-Pakete „Chemistry & Material Science“ sowie „Medicine“ mit den Titeln der Copyright-Jahre 2005–2008 zur Verfügung.
Laut Klaus Bahmann, Director Library Sales bei Springer, erfahre der PoD-Service „eine zunehmend höhere Wertschätzung“ und sei deshalb ein wichtiges Argument in Verhandlungen mit Bibliotheken, die Lizenzen für E-Book-Kollektionen einkaufen. Im schwierigen Lehrbuchgeschäft könne der Verlag damit außerdem verloren gegangene Umsätze teilweise auffangen. Als Konkurrenz zum stationären Sortiment sieht er den Service nicht, eher sei das Angebot eine (legale) Alternative zum Copyshop.
Momentan wird „MyCopy“ nur im Bundle mit E-Book-Paketen angeboten, „ganz oben auf der Agenda“ stehen aber Überlegungen, Springer-E-Books auch Individualkunden anzubieten, zu entsprechend höheren Nettopreisen.
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