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Am oberen Ende ist noch Luft

Wie viel Luft steckt in den Preisen? Über diese Frage wird aktuell im Buchhandel viel diskutiert. Im Interview mit buchreport kritisiert Mayersche-Chef Michael Wieser die Verlage, die das Preis-Potenzial noch nicht ausschöpfen.

Profitiert der Handel davon, dass die Verlage die Buchpreise angehoben haben?
Nicht genug, denn die Preise sind zwar im Durchschnitt gestiegen, aber das Potenzial wird noch nicht ausreichend ausgeschöpft. Es gibt Verlage, die mit dem Thema Preis recht offensiv und realistisch agieren, manche aber auch noch nicht, was für uns vollkommen unverständlich ist.

Wie viel Aufschlag ist noch drin?
Wir reden nicht über eine pauschale Anhebung. Luft ist noch bei den umsatzstarken Büchern vorhanden, meist bei durchgesetzten Autoren. Es gilt auch hier die Faustregel, dass mit 20% der Titel 80% des Umsatzes bestritten werden. Diese Entwicklung nimmt im Buchhandel eher noch zu und deshalb ist die Preisgestaltung am oberen Ende für alle von höchster Bedeutung.

Ist das das Ende von Marketingpreisen?
Nein, es gibt Programme und einzelne Autoren, die von den Verlagen erst entwickelt werden müssen. Strategische Preise, um Autoren einzuführen und über die Preis-Leistung Marktanteile zu erkämpfen, sind nachvollziehbar und akzeptabel, sollten aber zeitlich und in der Anzahl begrenzt bleiben. Das ist in jeder Branche so. Was wir nicht verstehen können, sind zu niedrige Preise bei durchgesetzten Autoren. Da hat sich in den letzten zwölf Monaten zwar einiges getan, aber wir sind mit der Preisstrategie mancher  Verlage immer noch nicht glücklich. Mancher traut sich noch nicht und spricht zu wenig mit uns Händlern. In manchen und entscheidenden Fällen sind 2 Euro mehr drin.

Zwei Topseller des vergangenen Herbstes haben immerhin 26 Euro gekostet …
Aber bis wir bei diesem Preis angelangt waren, hat es schon einige Diskussionen gegeben. Es geht nicht nur um Ausnahmebücher, sondern gut verkäufliche Titel zu aktuellen Themen, bei denen wir die Preisfestsetzung nicht immer nachvollziehen können. Was gut ist, darf auch etwas kosten.

Das komplette Interview ist im aktuellen buchreport.express 5/2010 zu lesen

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