Wer treibt, und wer ist der Getriebene? Seit Jahren taucht in dieser Konstellation Amazon als wichtigster – oder, je nach Auslegung: – gefährlichster Impulsgeber der Buchbranche auf. So auch zum Auftakt der Londoner Buchmesse. Der Waterstones-Chef James Daunt (re.) beschrieb den riesigen Einfluss des Online-Giganten. Hachette Livre-CEO Arnaud Nourry (li.) sieht dagegen ein anderes Internetunternehmen als größte Bedrohung.
Auch Hachette Livre-Chef Arnaud Nourry widmete sich anlässlich der Londoner Buchmesse dem Einfluss der Internet-Großunternehmen, wenn auch mit einem etwas anderen Zungenschlag. Nicht Amazon, sondern Google sei die größte Bedrohung für die Buchbranche („most likely to pose a clear and present danger to our industry“), zitiert ihn der Bookseller. Mit Blick auf die „Attacken“ der EU-Kommission aufs Urheberrecht und darin verankerten „großflächigen urheberrechtlichen Ausnahmen für Bibliotheken und den Bildungsbereich per Fair Use“ warnte Nourry davor, dass sich Google „rebranden“ könnte: als Bibliothek, die den eigenen Bestand an gescannten Inhalten kostenlos anbietet, um an Anzeigenerlösen zu verdienen. „Es scheint, als ob die EU-Kommission die Priorität ausgegeben hat, die einzige Kulturindustrie Europas zu schwächen, die weltweit an der Spitze liegt. Muss ich Sie daran erinnern, dass neun der 12 größten Verlagshäuser weltweit europäisch sind?“
Fotos: Hachette, Quantum Conference
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