Amazon-Chef Jeff Bezos bleibt seiner Linie treu: Investieren und expandieren geht vor Gewinn. Das schlägt sich deutlich auf den Unternehmensgewinn nieder, der im zweiten Quartal 2017 (30.6.) deutlich hinter den Erwartungen der Analysten zurückbleibt.
Die für das zweite Quartal vermeldeten Zahlen im Detail:
- Der Umsatz stieg um 25% auf 38 Mrd US-Dollar (Vorjahr: 30,4 Mrd).
- Zugleich sank der Gewinn um 77% auf 197 Mio US-Dollar (Vorjahr: 857 Mio Euro).
Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen fiel die Amazon-Aktie nachbörslich um etwa 3%. Allerdings hatte sie erst kurz zuvor ein Rekordhoch von 1083,31 US-Dollar erreicht und auch im bisherigen Jahresverlauf weist die Kurve mit einem Plus von rund 40% steil nach oben.
Bekanntes Bild: Cloudgeschäft wächst weiter
Die Umsätze nach den von Amazon ausgewiesenen Märkten und Geschäftsfeldern:
- Nordamerika: Umsatz: 22,4 Mrd Dollar (Vorjahr: 17,7 Mrd; +27%)
- Internationale Märkte: Umsatz: 11,5 Mrd Dollar (Vorjahr: 9,8 Mrd; +17%)
- Amazon Web Services (AWS): Umsatz: 4,1 Mrd Dollar (Vorjahr: 2,9 Mrd, +42%)
Das hochprofitable Cloud-Geschäft AWS, das weiter ausgebaut wird, erweist sich damit weiterhin als starker Wachstumstreiber.
Investitionen am laufenden Band
Durch seine aggressive Investitions- und Expansionsstrategie hat Amazon in der Vergangenheit schon öfter Verluste vermelden müssen. Aktuell schlagen unter anderem diese Investitionen zu Buche:
- Logistik: Amazon investiert weiter in eine eigene Liefer-Infrastruktur (u.a. Flugzeugflotte, taggleiche Lieferung).
- Inhalteproduzent: Amazon investiert verstärkt in Original-Video-Inhalte im Wettbewerb mit Rivalen wie Netflix.
- Amazon Prime: Immer neue Zusatzangebote sollen seit geraumer Zeit die Zahl der Prime-Kunden erhöhen.
- Stationärer Handel: Im Juni hat Amazon angekündigt, die US-Öko-Supermarktkette Whole Foods inklusive deren Schulden zu kaufen. In den jetzt veröffentlichen Zahlen schlägt sich der Kauf allerdings noch nicht nieder.
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