Amazon
hat im vierten Quartal des letzten Jahres einen Gewinn von 416 Mio US-Dollar erwirtschaftet. Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres (384 Mio US-Dollar) legte der weltgrößte Onlinehändler damit um 8% zu. Der Umsatz ist um 36% auf 12,95 Mrd US-Dollar gewachsen. Analysten hatten im Durchschnitt mit 13,01 Milliarden Dollar gerechnet. Nachbörslich brach die Amazon-Aktie um 10% ein.In Großbritannien, Deutschland, Japan, Frankreich, China und Italien
stiegen die Umsätze mit 5,74 Mrd US-Dollar um 26%.Insgesamt hat Amazon im letzten Jahr 34,2 Mrd US-Dollar umgesetzt, eine Steigerung von 40% gegenüber dem Vorjahr (24,51 Mrd US-Dollar). Der Nettogewinn stieg um 28% auf 1,15 Mrd US-Dollar.
Nach eigenen Angaben verkauft Amazon inzwischen mehr Kindle-Bücher als Taschenbücher und Hardcover. Auf 100 verkaufte Taschenbücher kämen in 2010 115 Kindle-Bücher, außerdem kämen drei verkaufte Kindle-Bücher auf ein verkauftes Hardcover. Der US-amerikanische Kindle-Store verfüge inzwischen über 810000 Bücher, heißt es vom Online-Händler, frei verfügbare Kindle-Bücher nicht eingerechnet. Über 80% der kostenpflichtigen Kindle-Bücher kosten 9,99 US-Dollar oder weniger.
Die Umsätze für amazon.de werden von den Amerikanern zwar nicht veröffentlicht, können aber ziemlich genau hergeleitet werden. Nach Hinweisen des deutschen Amazon-Statthalters Ralf Kleber in einem Interview mit buchreport trägt der deutsche Ableger gut 10% des Gesamtumsatzes bei. Vor diesem Hintergrund ergibt sich für 2010 ein .de-Umsatz von 2,5 Mrd Euro (+40%). Auf Medien wie Bücher, DVDs und CDs entfallen dabei schätzungsweise 55 % der Erlöse (umgerechnet fast 1,4 Mrd Euro), Tendenz sinkend, da Elektronik-Produkte für Amazon immer wichtiger werden.
Mit dem Umsatzplus von 40% gehört der US-Onliner einmal mehr zu den am schnellsten wachsenden E-Shops, weltweit sowie in Deutschland. „Amazon hat 2010 extrem Gas gegeben und sich im Online-Markt in jeglicher Hinsicht sehr viel breiter aufgestellt“, rekapituliert der E-Commerce-Experte (und buchreport-Blogger) Jochen Krisch. „Nicht nur die Facebook-Integration geht über das übliche Maß hinaus. Nach dem Schuhversender Zappos (2009) hat Amazon im letzten Jahr den Aktionshändler Woot!, den Shoppingclub BuyVIP und die Drogeriemärkte Diapers/ Soap.com übernommen. Zuletzt dann noch die Beteiligung an LivingSocial, einem Unternehmen, das ähnlich wie Groupon Gutscheinaktionen für den lokalen Handel veranstaltet und damit zu den Erfolgskonzepten des letzten Jahres gehört.“ (das komplette Interview ist im Rahmen einer Analyse des Onlinebuchhandels im buchreport.magazin Februar 2011 zu lesen).
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