Schwächelt den Onlinebuchhandel? Leidet der E-Commerce-Primus Amazon (das Foto zeigt die Zentrale in München) unter der schlechten PR? Weit gefehlt, meint der Bundesverband der deutschen Versandbuchhändler, der im Rückblick auf 2013 von einem deutlichen Umsatzwachstum für die Onliner im allgemeinen und einem riesigen Plus für Amazon im Speziellen ausgeht.
- Der gesamte Buchversandhandel (neben Internethandel der Verkauf über Kataloge, Mailings, Telefon, Telefax und Außendienst) legte laut Verband um 4% auf 2,7 Mrd Euro zu.
- Die Online-Buchhändler (inklusive der Marktplätze) wuchsen um 7% auf 2,3 Mrd Euro.
- Amazon steigerte seine Erlöse mit Büchern um 19% auf 1,9 Mrd Euro.
- Für das E-Book-Geschäft in Deutschland weist der Verband einen Umsatz von 230 Mio Euro aus, die Erlöse hätten sich mehr als verdoppelt.
Die Amazon-Schätzungen des Verbands decken sich weitestgehend mit denen von buchreport. Anlässlich der an die US-Börsenaufsicht gemeldeten Amazon-Zahlen taxierte buchreport den Buchumsatz von Amazon in Deutschland 2013 auf 1,7 bis 2 Mrd Euro. Sollten die Verbands-Schätzungen stimmen, dann würde Amazon über 80% des Onlinebuchhandels und über 70% des gesamten Versandbuchhandels kontrollieren.
Anders als der Verband der Versandbuchhändler hatte der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel kürzlich fürs 1. Quartal 2014 einen zweistelligen Einbruch fürs Buchgeschäft vermeldet und dies u.a. auf die Weltbild-Krise zurückgeführt. Hinzu kam, dass Ostern im letzten Jahr, anders als 2014, in den März, also ins 1. Quartal fiel. Von einer Sättigungsgrenze geht auch der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel nicht aus.
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