Die Entscheidung von DC Comics, 100 Grafikromane aus seiner Backlist exklusiv über Amazons neuen Tablet-PC „Kindle Fire“ anzubieten, hat für den amerikanischen Comicriesen Konsequenzen, mit der die Geschäftsführung der Time-Warner-Tochter offensichtlich in dieser Härte nicht gerechnet hat: Bei den führenden Buchfilialisten ist der Ärger über die Vorzugsbehandlung für den ungeliebten Online-Händler so groß, dass zuerst Barnes & Noble und nur wenige Tage später auch Books-A-Million (BAM) die entsprechenden Titel aus den Regalen geräumt haben.
Unklar ist, ob die beiden Handelsunternehmen die Comics, zu denen einige der erfolgreichsten Backlisttitel aus dem DC-Sortiment gehören, wieder listen werden, wenn die auf angeblich vier Monate angelegte Kindle-Kampagne zu Ende geht. Barnes & Noble hat in einem Statement kategorisch erklärt, dass der größte Buchhändler der USA keine Bücher verkaufen wird, die er nicht in allen Formaten und auf allen Absatzschienen anbieten kann. Terry Finley, der CEO von Books-A-Million, stößt ins gleiche Horn: „Wir werden in unseren Läden keine Titel von Verlagen promoten, die durch exklusive Absprachen einen fairen Wettbewerb unmöglich machen.“
DC Comics stellt seit dem Sommer alle neuen Superhelden-Comics parallel zur Printausgabe auch als Download ins Netz. Im Rahmen eines umfassenden Relaunch wurde zudem das gesamte Reihenangebot überarbeitet und in 52 Serien neu gestartet.
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