Im Kampf für das Agency Modell positioniert sich in den USA fast die gesamte Buchbranche auf Seiten der Verleger. Jetzt hat sich auch der Verband der Literaturagenten, die „Association of Authors Representatives“, für fixe E-Book-Preise stark gemacht. In einem Schreiben an das US-Justizministerium vom 8. Mai fordert der Verband das Ministerium auf, die Offensive gegen das Agency-Modell zu stoppen.
Die Begründung: Der Online-Händler Amazon bedrohe mit seinen Kampfpreisen für E-Books den gesamten Buchmarkt. „Amazons Praxis, E-Books weit unter dem Einkaufspreis zu verkaufen, hat den unabhängigen Buchhandel in den Tod getrieben, die Pleite von Borders beschleunigt und die Existenz von Barnes & Noble bedroht“, heißt es in dem Schreiben. Diese Preisstrategie sei weder gesund für den Wettbewerb, noch für die Autoren und auf lange Sicht auch nicht gut für die Konsumenten, weil sie die Vielfalt des Buchangebots einschränke. Das durch Apple eingeführte Agency-Modell habe endlich faire Spielregeln auf dem E-Book-Markt geschaffen und die Bedrohung einer Monopolstellung von Amazon abgewendet.
Es sei „ungeheuerlich“, dass das Department of Justice in einen funktionierenden Markt eingreifen wolle, kritisiert der Verband die Kartellklage weiter. Wenn die Verlage die fixen E-Book-Preise aufgeben müssten (wie im Vergleich von der US-Justiz gefordert, hier mehr), werde der Buchmarkt so stark beschädigt, dass dies zu möglichen Fehltritten der Verleger (gemeint sind mögliche Absprachen zur Einführung des Agency-Modells) in keinem Verhältnis stünde. Das Justizministerium solle deshalb von einem Vergleich absehen und das Agency-Modell wieder zulassen.
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