Amazon verkauft seine Kindle-Geräte bekanntlich zum Selbstkostenpreis (oder darunter). Aber wie gut funktioniert die Strategie, mit Folgekäufen Geld verdienen zu wollen? Eine Studie bescheinigt dem Onliner, dass der Plan aufgeht.
Das zum „Wall Street Journal“ gehörende Online-Magazin „AllThingsD“ berichtet über Studienergebnisse von Consumer Intelligence Research Partners (CIRP), die einen Blick in die Black Box von Amazon gewähren. Demnach sind in den USA derzeit 20,5 Mio Kindle-Geräte im Umlauf. Schätzungsweise 40% der Amazon-Kunden besitzen entweder ein Tablet oder einen E-Reader des Onliners, so die Marktforscher.
CIRP hat das Kaufverhalten von 300 Amazon-Kunden analysiert und dabei festgestellt, dass Kindle-Besitzer mehr Geld bei Amazon ausgeben, als Kunden ohne hauseigenes Amazon-Gerät. Kein überraschendes Ergebnis – doch der tatsächliche Einfluss der Geräte ist doch erstaunlich: Die Marktforscher schätzen, dass Kindle-Besitzer 1233 Dollar pro Jahr bei Amazon ausgeben. Zum Vergleich: Kunden ohne Amazon-Gerät legen laut Studie pro Jahr Waren/Dateien im Wert von rund 790 Dollar in die Warenkörbe des Onliners.
Kindle-Besitzer kaufen demnach häufiger bei Amazon ein als die übrigen Amazon-Kunden, was die Marktforscher annehmen lässt, dass die Geräte als „Portal zu Amazon.com“ dienen.
Die Studienergebnisse entsprechen den Analysen des Unternehmensberaters Benedict Evans, der auf der Konferenz „Publisher’s Launch“ vor einem Jahr in Frankfurt erklärte, dass das Ziel der Kindle-Tablets primär darin bestehe, dass die Nutzer bei Amazon einkaufen, von der Waschmaschine bis zum Fotoapparat – E-Books stünden dabei nicht im Zentrum. Das Kindle Fire-Tablet komme besonders häufig in den Fernseh-Werbepausen zum Einsatz, dann kauften die Nutzer verstärkt im Amazon-Shop.
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