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Angela Lehner erhält Franz-Tumler-Literaturpreis

Die österreichische Schriftstellerin Angela Lehner wird für ihren Romanerstling Vater unser (Hanser Berlin) mit dem Franz-Tumler-Literaturpreis 2019 ausgezeichnet. Die im Rahmen der Vinschger Literaturtage im Südtiroler Ort Laas vergebene Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 8.000 Euro und einem Lese- und Schreibaufenthalt in Laas dotiert.

In ihrer Preisbegründung lobt die Jury Angela Lehners Vater unser als „unterhaltsam, spannend und von hohem literarischem Niveau“ und hebt besonders Angela Lehners Gestaltung der Protagonistin hervor: „Mit der Figur der Eva Gruber wurde eine unzuverlässige Erzählerin geschaffen, die nicht nur ihre Therapeuten und ihre eigene Familie verunsichert, sondern genauso die Leserin und den Leser. Lustvoll erzählt, führt uns Angela Lehner in ihrem Roman Vater unser mit dieser Figur permanent auf falsche Fährten. Somit verweigert sich der Roman […] einer einfachen Deutung. Eva Gruber, so wird nach mehrmaliger Lektüre deutlich, ist eine starke Frauenfigur, die alles andere als klischeehaft handelt und sich dem bloßen Erdulden verwehrt. […] Nicht nur der Wechsel zwischen Situationskomik und poetischen sowie nachdenklichen Stimmungen, sondern auch (irr)witzige Dialoge sind in seiner sprachlichen Gestaltung hervorzuheben.“

Der Franz-Tumler-Literaturpreis zeichnet deutschsprachige Debütromane aus. Er wird seit 2007 im zweijährlichen Rhythmus von der Südtiroler Landesregierung und der Gemeinde Laas ausgerichtet. Im Rahmen der Vinschger Literaturtage wird nach Lesungen der fünf zuvor von der Jury bestimmten Finalist*innen der Preisträger bzw. die Preisträgerin bestimmt. Im Finale standen in diesem Jahr neben Angela Lehner Marko Dini?, Emanuel Maeß, Lola Randl und Niko Stoifberg. Der neben dem Hauptpreis vergebene Publikumspreis ging an Lola Randl für Der große Garten. Der Jury gehörten Hans-Peter Kunisch, Manfred Papst, Gerhard Ruiss, Daniela Strigl und Gabriele Wild an. Bisherige Preisträger des Franz-Tumler-Literaturpreises waren u.a. Julia Weber (2017), Kristine Bilkau (2015), Björn Bicker (2013) und Joachim Meyerhoff (2011).

Angela Lehner, geboren 1987 in Klagenfurt, aufgewachsen in Osttirol, lebt in Berlin. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft in Wien, Maynooth und Erlangen. Sie nahm 2016 an der Prosawerkstatt des Literarischen Colloquiums Berlin und 2017 am Klagenfurter Häschenkurs teil. 2018 war sie Finalistin des Literaturpreises Floriana. Ihr Debütroman Vater unser steht auf den Shortlists für den Österreichischen Buchpreis (Debüt) 2019 und den Literaturpreis Alpha 2019 und war für den Deutschen Buchpreis 2019 Longlist-nominiert. Foto (c) Paula Winkler

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