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Angelika Niestrath: »Von hohen Margen profitieren«

Angelika Niestrath betreut im Auftrag der Frankfurter Buchmesse das Nonbook-Areal in Halle 3.0. Dort können sich Buchhändlerinnen und Buchhändler über neue Trendthemen informieren. (Foto: Isabelle Grubert)

Angelika Niestrath
betreut im Auftrag der Frankfurter Buchmesse das Nonbook-Areal
in Halle 3.0. Dort können sich Buchhändlerinnen und Buchhändler über neue Trendthemen informieren. (Foto: Isabelle Grubert)

Angelika Niestrath ist gelernte Buchhändlerin und als Nonbook-Beraterin für das Sortiment aktiv. Im Interview spricht sie über die Wichtigkeit der sinnvollen Präsentation und Umsatzchancen.

Nonbooks sind im Buchhandel etabliert. Gibt es noch Wachstumschancen?
Es gibt sicher noch vieles, was man ausprobieren kann, wobei sich auch die Frage stellt, ob man sich als Buchhandlung oder als Buch- und Geschenkehandlung positionieren will. Andererseits kann man auch mit 30% Buch und 70% Nonbook-Anteil den Eindruck erwecken, eine ernst zu nehmende Buchhandlung zu sein. Dann kommt es allerdings sehr auf die richtigen Produkte an. Sie sollten kompatibel zum Buchsortiment sein, mit einem entsprechenden Anspruch an Originalität, Qualität und Design. Entscheidend ist auch eine wertige und inhaltlich sinnvolle Präsentation.


Der große Hype um Nonbooks scheint allerdings vorbei zu sein …
Das liegt nicht an der nachlassenden Attraktivität des Themas. Die Branche hat sich vielmehr daran gewöhnt, dass Nonbooks mittlerweile ein fester Bestandteil des Sortiments sind. Deswegen werden sie nicht mehr so heiß diskutiert und so genau beobachtet, wie es in den Anfangsjahren der Sortimentserweiterung war. Inzwischen gibt es ja kaum noch Buchhandlungen, die kein Nonbook-Sortiment auf ihrer Fläche haben. Alle haben sich professionalisiert, das Thema ist in der Normalität angekommen und es ist kein Aufreger mehr.
Kann der unabhängige Buchhandel noch stärker von Nonbooks profitieren?
Es hängt alles vom individuellen Engagement ab. Ich kenne Läden, die Nonbooks sehr gut integrieren und verkaufen und entsprechend von den vergleichsweise hohen Margen profitieren. Wer die Sache professionell angeht, sich über seine Kundschaft und deren Bedürfnisse im Klaren ist und entsprechend einkauft, dem sollte das gelingen.
Wie viel Beratungskompetenz brauchen Zusatzsortimente?
Es kommt auf die Produkte an. Ein Wein-Sortiment kann ich nur mit einer gewissen Kennerschaft verkaufen und ähnlich ist es etwa bei Spielen, die man den Kund:innen erklären können muss. Dann ist es gut, wenn es im Team jemanden gibt, der sich auskennt und der beraten kann. Man kann dann auch umsatzfördernde Veranstaltungen durchführen. Das machen viele ja auch mit Erfolg.
Was empfehlen Sie Buchhandlungen, die sich mangels Fläche oder Personal bislang nicht auf Nonbooks eingelassen haben?
Die Barsortimente bieten eine große und vielseitige Produktauswahl an, die sich auch auf kleiner Fläche präsentieren lässt. Hier kann man sich sehr gut und einfach bedienen, ohne dass man selbst Beziehungen zu Herstellern und Lieferanten aufbauen muss.

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