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Anna Burns gewinnt Man-Booker-Preis

Mit Anna Burns erhält zum ersten Mal eine nordirische Autorin den renommierten Man-Booker-Prize. Die Auszeichung überreichte ihr Herzogin Camilla für ihr Werk „Milkman“ (Faber & Faber), das das Erwachsenwerden eines Mädchens während des Nordirlandkonflikts beschreibt. Es ist der dritte Roman, den Burns veröffentlicht hat. Bislang liegen keine deutschen Übersetzungen vor.

Jury-Präsident Kwame Anthony Appiah begründete die Entscheidung damit, dass Burns mit ihrer „unverwechselbaren“ Erzählweise „konventionelles Denken“ auf die Probe stelle. Es gelinge ihr, zu zeigen, mit welchen Gefahren eine heranwachsende Frau in einer von Krieg beherrschten Stadt zu kämpfen habe. „The Milkman“ sei kein Roman „über nur einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Zeit“. Vielmehr beschreibe er stellvertretend die Zustände, die in einer krisengeplagten Gesellschaft herrschten.

Die Auszeichnung ist mit 50.000 Pfund (57.000 Euro) dotiert und gilt als wichtigster britischer Literaturpreis. Damit zeichnet eine bunt zusammengewürfelte Jury jährlich einen Autor aus, der im laufenden Jahr ein englischsprachiges Werk in Großbritannien veröffentlicht hat. Zum 50-jährigen Jubiläum der Auszeichung wurde im Juli zusätzlich der Golden Man Booker Preis für den besten Roman der vergangenen fünf Jahrzehnte vergeben.

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