Zum neunten Mal in Folge hat der Verein Frankfurt liest ein Buch e.V. zum gemeinschaftlichen Lesen aufgerufen. In diesem Jahr stand der Roman Das siebte Kreuz von Anna Seghers (Aufbau Verlag) im Mittelpunkt. Bei sommerlichen Temperaturen und mit sehr großem Publikums-Zuspruch ist das Lesefest am vergangenen Sonntag, den 29. April 2018, zu Ende gegangen.
Mit mehr als 120 Veranstaltungen an über 100 Orten mit 115 Kooperationspartnern in Frankfurt und Region bis nach Bad Homburg, Wiesbaden, Gießen, Neu-Isenburg und erstmals auch in Mainz und Worms in Rheinland-Pfalz war das Programm so umfangreich und breit aufgestellt wie nie. Rund 14.000 Menschen waren in Frankfurt und Umgebung auf den Beinen, um bei Exkursionen und Stadtrundgängen, in Bibliotheken, Schulen, Kirchen, Theatern, Museen, im Polizeipräsidium sowie in privaten Salons an Lesungen teilzuhaben und mit hochkarätigen Gästen zu sprechen. Die Stadt Frankfurt setzte der Autorin im Rahmen von Frankfurt liest ein Buch ein besonderes Denkmal mit der Einweihung eines Anna-Seghers-Pfades an der Frankfurt School of Finance & Management auf dem Erweiterungsgelände der Deutschen Nationalbibliothek.
Für Frankfurt liest ein Buch eigens aus Paris angereist, nahm Pierre Radvanyi, der Sohn von Anna Seghers, an den ersten Festivaltagen und an insgesamt sechs Veranstaltungen als Gast oder Redner teil. Am gestrigen Sonntag, 29. April, beging er seinen 92. Geburtstag. Er zeigte sich tief beeindruckt vom vielgestaltigen Programm. Als große Bereicherung für das Festival wurden die Begegnungen und Gespräche mit ihm über seine Kindheit und seine Mutter empfunden. Schwerpunkte der Veranstaltungen waren die Auseinandersetzung mit der Biografie und Familiengeschichte von Anna Seghers, das Aufzeigen realer Hintergründe, z.B. anhand der Geschichte des ehemaligen KZ Osthofen, die Beschäftigung mit der Graphic Novel zum Roman und das Thema Schreiben im Exil/Exilliteratur. Einige Veranstaltungen im Rahmen des Lesefestes nahmen Bezug auf die aktuelle Inszenierung des Siebten Kreuzes am Schauspiel Frankfurt, z.B. mit Lesungen von Schauspielern, die im Stück zu sehen waren. Es fanden Lesungen an für den Roman bedeutsamen Orten statt, z.B. auf dem Main, in den Farbwerken Höchst, im Mainzer Dom.
Mit dabei waren u.a. Norbert Abels, Bob Degen, Barbara Englert, Ruth Fühner, Paula Hans, Helge Heynold, Konstantin Küspert, Gudrun Landgrebe, Jo van Nelsen, Hans-Willi Ohl, Christoph Pütthoff, Michael Quast, Christina Ringer, Petra Roth, Bärbel Schäfer, Marc Oliver Schulze, Jan Seghers, Felix Semmelroth, Christian Setzepfandt, Alexander Skipis, Robert Stadlober, Wilhelm von Sternburg, Ilija Trojanow, Anselm Weber, Maike Wetzel, Mirjam Wenzel, Bettina M. Wiesmann, Uwe Wittstock, Andrea Wolf, Martin Wuttke und Christiane Zehl Romero.
Der Verein Frankfurt liest ein Buch e. V. bedankt sich für den gelungenen Ablauf der Veranstaltungsreihe bei Organisator Lothar Ruske und für viele inhaltliche Anregungen bei der Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e.V. Für die Organisation und Koordination der Termine in Mainz und Worms danken wir unserem Mainzer Planungsteam um Stefanie Brich (Börsenverein des Deutschen Buchhandels Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland), Hans Berkessel (Anna-Seghers-Gesellschaft Berlin und Mainz e.V.) und Dietmar Gaumann (LiteraturBüro Mainz) sowie für ihre Unterstützung dem Kultursommer Rheinland-Pfalz und der Landeshauptstadt Mainz.
Ohne unsere Förderer und Kooperationspartner wäre die Ausrichtung des Lesefestes in diesem Umfang nicht möglich. Großer Dank an unsere Förderer, Aufbau Verlag, Stadt Frankfurt am Main Kulturamt und Dezernat für Integration und Bildung, Kulturfonds FrankfurtRheinMain, Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main, Rosa-Luxemburg-Stiftung, Wirtschafts- und Infrastrukturbank (WIBank) Hessen, Europäische Zentralbank, FRAPORT AG, Institut Français und Hotel Villa Orange, an unsere Medienpartner, FRIZZ Das Magazin, Frankfurter Rundschau und hr2-kultur, sowie an die vielen engagierten VeranstalterInnen und und BuchhändlerInnen vor Ort!
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