Zum fünften Mal verleiht die Stadt Wuppertal den von der Kunststiftung NRW gestifteten Preis der Wuppertaler Literatur Biennale: Den mit 3.000 Euro dotierten Hauptpreis erhält Annika Domainko für ihre Erzählung „Teilchenschauer“. Die beiden mit 1.000 Euro dotierten Förderpreise erhalten Emily Jeuckens für „Kaffeesatz“ und Katrin Krause für „Das Mittchen“. Für den Preis, mit dem der literarische Nachwuchs gefördert wird, hatten sich 93 jüngere Autorinnen und Autoren unter 35 Jahren aus dem gesamten deutschsprachigen Raum mit einem Text zum diesjährigen BiennaleThema „Zuschreibungen. Geschichten von Identität“ beworben.
Aus der Begründung der Jury zum Hauptpreis für Annika Domainkos Text „Teilchenschauer“:
„Der Blick in den Himmel und zu fernen Galaxien verbindet sich mit dem Blick auf die eigene Geschichte, doch am Ende zeigt sich, dass manche Rätsel sich nicht lösen und der Weg zurück zum Ursprung auch mithilfe modernster Technik misslingt. Indem sie souverän auf den ersten Blick disparate Motive miteinander verknüpft, erzählt Domainko in einer präzisen und zugleich andeutungsreichen Sprache davon, wie sich das Fernste und das Eigenste gleichermaßen einfachen Zuschreibungen entziehen.“
Annika Domainko, geboren 1988, ist promovierte Literaturwissenschaftlerin. Sie studierte Latinistik und Klassische Archäologie in Cambridge und Heidelberg und forschte für ihre Dissertation einen Sommer lang an der Yale University. Seit 2018 arbeitet sie als Sachbuch-Lektorin im Hanser Verlag. 2022 erschien ihr Debütroman „Ungefähre Tage“ bei C.H. Beck. Sie lebt in München.
Die Förderpreisträgerinnen Emily Jeuckens und Katrin Kraus
Emily Jeuckens, geboren 1993, ist gebürtige Wuppertalerin und kam nach Wanderjahren in Großbritannien und Berlin zurück nach NRW. Sie arbeitet in Köln für den WDR und betreut für das YAYA-Kollektiv Audio- und Podcastprojekte. Seit mehreren Jahren schreibt sie privat und für diverse Magazine Literaturkritiken, Essays und Kurzgeschichten.
Katrin Krause, geboren 1991 in Aachen, studierte deutsche und englische Literatur und Sprache in Trier. In ihren Texten interessiert sie sich besonders für den Körper, die Natur und das Übernatürliche. Ihre Kurzgeschichten sind in verschiedenen Literaturmagazinen erschienen. Sie selbst ist Herausgeberin des Literaturmagazins absolut zine.
Der Jury gehören 2022 Dr. Luisa Banki (Germanistische Fakultät, Bergische Universität Wuppertal), Philipp Böhm (Autor, Preisträger 2020), Angela Gutzeit (Literaturkritikerin), Maren Jungclaus (Literaturbüro NRW) und Andreas Steffens (Autor, Philosoph) an.
Die Preisverleihung ist immer einer der Höhepunkte der Wuppertaler Literatur Biennale, die traditionell mit einer Rede zum Biennale-Thema eröffnet wird. Diese wird in diesem Jahr von Daniel Schreiber gehalten. Die Preisverleihung findet am Sonntag, 4. September 2022, um 11 Uhr, in der Alten Glaserei in Wuppertal statt.
Wuppertaler Literatur Biennale 2022
Zuschreibungen. Geschichten von Identität – 3. bis 10. September 2022
Zur sechste Ausgabe der Wuppertaler Literatur Biennale sind Autorinnen und Autoren mit unterschiedlichsten Blickwinkeln eingeladen, die sowohl auf inhaltlicher als auch auf formaler Ebene die Möglichkeiten des Erzählens von Identität ausschöpfen und damit auch die Debatten zur Identitätspolitik bereichern.
Autorinnen und Autoren der Wuppertaler Literatur Biennale 2022 sind Irene Dische, Sharon Dodua Otoo, Kim de l’Horizon, Yannic Han Biao Federer, Tomer Gardi, Norbert Gstrein, Dinçer Güçyeter, Abbas Khider, Amanda Lasker-Berlin, Safeta Obhodjas, Katja Petrowskaja, Jayrôme C. Robinet, Sasha Marianna Salzmann, Mithu Sanyal, Philipp Schönthaler, Daniel Schreiber, Antje Schrupp, Hermann Schulz, Riem Spielhaus, Andreas Steffens, Deniz Utlu, Avan Weis, Helim Youssef und Michael Zeller.
Der Kartenvorverkauf beginnt am Dienstag, 16. August 2022 über wuppertal-live.de
Veranstaltet wird die Wuppertaler Literatur Biennale vom Kulturbüro der Stadt Wuppertal. Das Programm entsteht in enger Abstimmung mit literarischen Akteurinnen und Akteuren aus Wuppertal, kuratiert wird es 2022 von Ruth Eising, Torsten Krug und Julia Wessel.
Ermöglicht wird die Wuppertaler Literatur Biennale durch die Unterstützung des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, der Stadtsparkasse Wuppertal sowie der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland, der Dr. Werner Jackstädt-Stiftung und der Firma Knipex.
WDR3 ist Kulturpartner.
Kommentar hinterlassen zu "Annika Domainko erhält den Preis der Wuppertaler Literatur Biennale 2022"