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Antworten auf Handelsfragen

Selten waren neue Ideen für den Handel so dringend gefragt, wie in diesem Jahr: Die im Drei-Jahres-Rhythmus ausgerichtete Düsseldorfer Messe ‧EuroShop (16.–20. Februar) trifft auf eine Branche, die mehr denn je Antworten auf die Veränderungen der Vertriebsströme zugunsten des Online-Versandhandels sucht:
  • Die stationären Geschäfte spüren den Wettbewerbsdruck nicht nur in Form schwächerer Umsätze, sondern messen auch rückläufige Kundenzahlen (s. buchreport.express 6/2014: Das Frequenzproblem).
  • Zwischen der Theorie des Multichannel-Handels, bei dem sich der Kunde zwischen Ladengeschäft und Online-Shop bewegt, sowie der Praxis besteht noch eine größere Diskrepanz.
  • Die Wechselwirkung zwischen den Vertriebswegen – das Ladengeschäft als Schaufenster für Online oder umgekehrt – ist noch nicht ausgemacht.
Investieren in die Inszenierung

Der stationäre Handel muss entsprechend einige Anstrengungen unternehmen, um seine Attraktivität zumindest zu halten. Michael Gerling, Geschäftsführer des EuroShop-Mitveranstalters EHI Retail Institute, hat ausgewählte Handelstrends im Vorfeld der Messe zusammengefasst:

  • In den gesättigten Märkten u.a. Europas werden die Verkaufsflächen und die Zahl der Läden zurückgehen.
  • Handelsunternehmen mit langer Tradition, die sich nicht an den veränderten Marktbedingungen ausrichten, werden vom Markt verschwinden.
  • In einigen Branchen, vor allem im Modebereich, investieren Hersteller/Lieferanten verstärkt in die Direktvermarktung durch eigene Läden.
  • Das sich verändernde Einkaufsverhalten und die wachsende Bedeutung des Online-Kanals schlägt sich in der Gestaltung von Verkaufsflächen nieder, um zusätzliche Anreize zu schaffen, ein Geschäft zu betreten; in vielen Branchen wird die Inszenierung des Geschäfts immer wichtiger. 
  • Service, Beratung und persönlicher Kontakt zum Kunden werden wesentliche Unterscheidungsmerkmale zum reinen Online-Kauf. 
  • Die Integration von Technologie in die Ladengestaltung, beispielsweise durch den Einsatz mobiler Geräte wie iPads zur Verkaufsunterstützung spielt eine wachsende Rolle.
Die Handelsbranche investiert EHI-Chef Gerling zufolge mit zweistelligen Zuwachsraten in Neu- und Umbauten, oft verbunden mit Energiesparmaßnahmen. Der Renovierungszyklus habe sich von 9 auf 7,8 Jahre verkürzt.

Das Abholfach, im Buchhandel mit seinen zahlreichen Kundenbestellungen ein alter Hut, hält auch in anderen Branchen Einzug. Gerling: „Die Ladenflächen werden zunehmend durch eigene Zonen für die Abholung oder die Rückgabe von im Internet bestellten Waren ergänzt.“ Das Motto Click & Collect werde das Gesicht der Geschäfte verändern. Und: Mit Multichannel-Konzepten könnten Unternehmen des stationären Handels in den kommenden Jahren ihren Anteil am Online-Handel ausbauen. 

Messeangebot: Ladenbau und Lichtkonzepte

Erfahrungsgemäß spielen spezifische Angebote für die Buchbranche auf der EuroShop keine Rolle. Aber von den EuroShop-Schwerpunkten sind drei auch für Buch- und Medienhändler von grundsätzlichem Interesse: 

  • Handelstechnologie, darunter Warenwirtschaft, Personaleinsatzplanung, Zahlungssysteme, Sicherheitstechnik/Diebstahlsicherung, E-Commerce/Multichannel und „Mobile Solutions“ (Messebereich „EuroCIS“).
  • Warenpräsentation, visuelles Marketing, Verkaufsförderung im Laden, saison- und themenspezifische Dekoration (Messebereich „Eurosales“).
  • Ladenbau und Ladendesign mit dem Schwerpunkt Lichtkonzepte, die sowohl unter gestalterischen Aspekten als auch mit Blick auf die steigenden Energiekosten präsentiert werden (Messebereich „EuroConcept“).
 Unter den ausstellenden internationalen Ladenbauern geben knapp 20 Buchhandelserfahrung an. Vertreten sind u.a. Umdasch, Trendstore sowie Schwitzke, der zuletzt intensiv für die DBH-Ladenformate gearbeitet hat.

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