Erst Anfang der Woche hat Apple-Konzernchef Steve Jobs verkündet, sich aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit zu nehmen. Dennoch hat das Unternehmen allen Grund zum Jubeln: Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verdoppelte sich der Gewinn von Apple im abgelaufenen Quartal (dem ersten Quartal des Apple-Geschäftsjahres 2010/2011) auf rund 6 Mrd US-Dollar. Beim Umsatz legte Apple um 71% auf 26,7 Mrd Dollar zu.
Weitere Ergebnisse:
- Besonders erfolgreich verkauften sich iPhones und iPads: Im angegebenen Zeitraum hat Apple über 16 Mio iPhones verkauft, 86% mehr als im Vorjahresquartal.
- Der Erfolg des Smartphones ging zu Lasten des Musikplayers iPod, von dem im Vergleich zum Vorjahr 7% weniger verkauft wurden.
- Zudem hat Apple im zurückliegenden Quartal über 7 Mio iPads verkauft.
Zum Vergleich: Laut Schätzungen des Barclays-Analysten Doug Anmuth hat der Online-Händler Amazon im gesamten Jahr 2010 rund 7 Mio Kindle-E-Reader verkauft. Amazon-Mitarbeiter hatten zuletzt durchsickern lassen, dass Amazon etwa 8 Mio Kindles in 2010 verkaufen wollte (buchreport berichtete). Obwohl der E-Reader bei weitem nicht mit dem Erfolg von Apples Tablet mithalten kann, habe die Bekanntheit des iPads – laut Allensbacher Acta-Studie haben 87% der Deutschen schon einmal vom iPad gehört – auch den Erfolg der E-Reader begünstigt und die Reichweite von Amazons E-Reader Kindle erhöht, so Anmuth.
Dass so viele iPads verkauft werden, bedeutet aber nicht, dass jeder iPad-Besitzer auf dem Gerät auch E-Books lesen möchte: Laut den Ergebnissen der Acta-Studie nutzen nur rund 30% der iPad-Besitzer das Gerät zum Lesen von Büchern. Focus Media fand heraus, dass die iPad-Besitzer ihr Gerät vor allem zum Surfen (97,5%) im Internet oder zum Lesen von Zeitungen (81,3%) oder Zeitschriften (50,8%) verwenden.
Bertelsmann-Vorstandschef Hartmut Ostrowski prophezeit klassischen Printmedien trotz der zunehmenden digitalen Lektüre eine stabile Zukunft und verweist dabei auf die rückläufigen Verkaufszahlen der iPad-Ausgaben amerikanischer Magazine (buchreport berichtete).
E-Book und iPad seien „tolle, neue Medien“, sagte Ostrowski in einem Interview im Intranet der Bertelsmann AG. „Aber das E-Book wird das gedruckte Buch nicht ablösen, und das iPad leitet auch nicht das Ende der gedruckten Zeitschriften ein.“
Ob die Verkaufszahlen bei Apple auch ohne den CEO als treibende Kraft so positiv bleiben, bleibt abzuwarten. Steve Jobs selbst zeigte sich optimistisch: „Wir laufen auf Hochtouren und haben für dieses Jahr einige spannende Dinge in der Pipeline“.
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