Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) hat für Dienstag eine Dringlichkeitssitzung einberufen, um über den Nutzungszwang von Apples In-App-Verkäufen und das weitere Vorgehen diskutieren. Dies berichtet das Nachrichtenmagazin Focus. Wie von buchreport.de berichtet, werden Programme, die den Verkauf über iTunes nicht unterstützen, seit kurzem nicht mehr für den AppStore von Apple zugelassen.
„Viele Zeitungen haben Geschäftsmodelle entwickelt, die künftig so nicht mehr erlaubt sein sollen“, äußerte sich BDZV-GeschäftsführeFocus , und: „Es kann nicht sein, dass sich Apple nicht an Abmachungen hält“. Die Verleger wollten nun verhindern, dass Apple zwangsweise mit 30% an den Umsätzen beteiligt wird und Zugriff auf die Abonnenten-Daten erhalten. Auch der internationale Branchenverband International News Media Association rief internationale Verlage zu einer Strategiesitzung auf, um das weitere Vorgehen zu diskutieren.
r Hans Joachim Fuhrmann gegenüberVon Apples Bestrebungen wussten belgische Verleger offenbar schon im Januar. Laut Macnews gingen die Verleger aufgrund eines Dokuments des Konzerns davon aus, dass der Konzern es ihnen nicht mehr ermöglichen wolle, vorhandenen Abonnenten der Print-Version die iPad-Version kostenlos anzubieten.
Nun soll die belgische Wettbewerbsbehörde prüfen, ob Apple seine dominierende Position mit dem iPad rechtswidrig missbraucht. „Wenn die Zeitungen nicht mehr in der Lage sind, ihre Abonnements über eigene Kanäle zu verkaufen, sondern ausschließlich über iTunes, dann sieht das wie der Missbrauch einer beherrschenden Stellung aus,“ erklärte der belgische Wirtschaftsminister Vincent Van Quickenborne gegenüber areamobile.
Auch die niederländische Partei VVD wolle Fall genau prüfen. Falls die belgische Kartellbehörde den Zeitungsverlegern recht gibt, dürfte das Verfahren an die EU weitergereicht werden.
Ähnlich äußerte sich Rechtsanwalt Carlo Piana gegenüber dem österreichischen Nachrichtenmagazin telekom-presse.at: „Für mich ist das ein offensichtlicher Missbrauch seitens Apple. Sie nutzen das Faktum aus, dass Apps, die nicht im iTunes Store enthalten sind, keine Chance am Markt haben.“
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