„Apple, Amazon & Co. sind Kundenbindungsmaschinen, die nicht nur den E-Commerce beherrschen, sondern auch die Endgeräte – und damit den Kunden im Griff haben“, so Boos. Gerade unabhängige kleinere Verleger, aber auch Self-Publisher, bräuchten ein Umfeld, in dem sich die Vielfalt der Marktteilnehmer entfalten kann.
Gleichzeitig betonte Boos, dass das internationale Verlagswesen auf diese Situation nicht mit „Angststarre“ reagiert, sondern mit Innovationen. „Schon 2012 wurde in den USA und UK das ‚Jahr der Start-ups‘ ausgerufen – jetzt hat dieser Geist auch Europa und damit die deutschsprachigen Länder erfasst.“ Auch im Sortiment wehe der Gründergeist: Die kleineren unabhängige Sortimenter seien auf dem Vormarsch und entwickelten sich mehr und mehr zu Concept Stores, die Themenwelten inszenieren, so zum Beispiel der digitale Buchladen Ocelot, der Ende September in Berlin eröffnete.
Aufbruchstimmung attestierte Boos auch dem rasant wachsenden Bereich des Self-Publishing, der auf der Messe mit rund 50 Veranstaltungen und einem eigenen Bereich (Halle 3.1.) vertreten sein wird. Mit dem Pioniergeist und dem digitalen Wandel gehe auch ein „Wandel des Lesens“ einher, so Boos: „Lesen wird sozial. Es wird Teil eines Gesprächs, wird in das alltägliche Leben integriert. Es entstehen viele persönliche Formen des Lesens, vielleicht genauso viele wie es Formen von Gesprächen gibt: still und konzentriert oder laut und übermütig.“
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