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Apple verstieß gegen das Kartellrecht

Im Agency-Prozess ist Apple (das Foto zeigt den verstorbenen Firmengründer Steve Jobs) schuldig gesprochen worden, konspirativ mit Verlagen die E-Book-Preise erhöht zu haben. Dies sei ein Verstoß gegen das Kartellrecht. Nach dem Urteil muss sich Apple auf ein Schadensersatz-Zahlung vorbereiten.

Schneller als von allen Prozessbeobachtern erwartet, hat die Richterin Denise Cote ihre Entscheidung getroffen, die in New York verkündet wurde. Jetzt werde ein Schadensersatz-Prozess folgen, sagte die Richterin, im Rahmen dessen Apple eine Entschädigung dafür zahlen müsse, dass die US-Verbraucher über Jahre zu hohe E-Book-Preise gezahlt hätten.

Das Urteil ist ein Sieg der US-Regierung, die Apple vorwarf, das Unternehmen habe mit dem Agency-Preismodell im Schulterschluss mit den Verlagen die Marktmacht von Amazon reduzieren wollen. Ohne den Einfluss von Apple wären die Preiserhöhungen – im Vergleich zum 9,99 Dollar-Modell von Amazon – 2010 nicht erfolgt, erklärte die Richterin.  Zur Rolle Apples erklärt die Richterin:

„Apple seized the moment and brilliantly played its hand. Taking advantage of the Publisher Defendants’ fear of and frustration over Amazon’s pricing … [i]t provided the Publisher Defendants with the vision, the format, the timetable, and the coordination that they needed to raise e-book prices.“

Überraschend ist der Richter-Spruch nicht, schließlich hatte Cote schon vor Prozessbeginn angedeutet, dass sie auf Seiten der US-Regierung stehe.

Das US-Justizministerium hatte im April 2012 Klage gegen Apple und fünf US-Verlage erhoben. Im Mai 2012 reichten alle Bundesstaaten (außer Minnesota) eine Sammelklage gegen die Verlage und Apple ein.
Die angeklagten Verlage waren 2010 zum Agency-Modell gewechselt: Bei dem zuerst von Macmillan und Apple forcierten Modell legt der Verlag den Preis fest, den die Verkaufsplattformen als Agenturen (die ja keine E-Books einkaufen und ans Lager nehmen) beim Endkunden abrechnen. Die Kläger sind nicht gegen das Modell an sich, kritisieren aber das Zustandekommen des Modells. Die Verlage hätten sich mit Apple abgesprochen, um den Agency-Ansatz durchzusetzen.
Mehr zum Thema im Dossier von buchreport.de

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