Die neue Politik von Apple in Bezug auf In-App-Verkäufe fordert ein erstes Opfer in der Buchbranche. Der E-Book-Verkäufer BeamItDown Software will seinen Geschäftsbetrieb Ende Mai einstellen. Für die eigene App iFlowReader (s. Screenshot links) habe das Unternehmen über eine Mio Dollar investiert.
Wie heise.de meldet, begründet die Firma den Rückzug damit, dass Apple es für Dritte „komplett unmöglich“ gemacht habe, Gewinne mit dem Verkauf aktueller E-Books für iPhone, iPad und iPod touch zu erwirtschaften (hier die Mitteilung des Unternehmens).
Nach dem neuen Modell, das Apple im Februar ankündigte, können digitale Inhalte per Apps nicht mehr nur durch Verlinkung zu einem externen Shop verkauft, sondern müssen zu gleichen (oder günstigeren) Preis auch in der App selbst angeboten werden. Hintergrund: Apple will an allen In-App-Käufen 30% des Nettopreises verdienen. Aus diesem Grund wurde im Frühjahr eine iPhone-App von Sony zurückgewiesen, über die Kunden E-Books direkt aus dem Online-Shop des japanischen Konzerns erwerben können sollten.
E-Book-Shops wie BeamItDown Software müssten also sowohl (in der Regel) 30% an den Verlag (nach Maßgabe des Agency-Modells) als auch 30% an Apple abführen. „Apple wirft uns raus, indem sie es für uns unmöglich machen, wirtschaftlich zu überleben“, schreibt BeamItDown Software.
Wie die großen E-Book-Anbieter wie Amazon oder auch textunes auf die Änderung reagieren, ist unklar. Der Onliner bietet in der eigenen Kindle-App hierzulande über 650.000 Titel an – bislang gilt bei Apple ein Limit von maximal 3000 einzelnen Produkten als In-App-Angebot.
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