Die für Oktober angekündigte Umstellung bei den beiden Amazon-Töchtern – von ZVAB auf die technische Plattform von Abebooks – hat bei Antiquaren ein überwiegend kritisches Echo ausgelöst (buchreport berichtete ausführlich in buchreport.express 12/2015, das Sie hier bestellen können). Viele Händler befürchten, dass die Umstellung auf das als weniger praktikabel eingeschätzte Abebooks-System mit massiven Einschränkungen und Verschlechterungen verbunden sein wird.
Auf Anfrage von buchreport nimmt Ulrich Brand, Geschäftsführer von Abebooks Europe, Stellung zu den Kritikpunkten:
- Die häufig geäußerte Vermutung, dass Amazon von seiner Zwei-Marken-Strategie abrücken könnte, räumt Brand aus: „Das ZVAB bleibt auch nach der Umstellung unsere stärkste und wichtigste Marke in Deutschland, Österreich und der Schweiz.“
- Zu der verpflichtenden Einführung von Kreditkarten als Zahlungsoption (die für Händler zusätzliche Kosten bringt) meint Brand: „Unsere jahrelange Erfahrung im Online-Handel zeigt eins immer wieder deutlich: Die Bezahlung per Kreditkarte ist Kunden sehr wichtig, auch in Deutschland.“
- Das als kompliziert und unübersichtlich kritisierte Abrechnungssystem von Abebooks soll überarbeitet werden: „Wir nehmen die Kritik unserer Mitglieds-Antiquariate sehr ernst und planen in diesem Bereich Verbesserungen, damit unsere Abrechnungen übersichtlicher werden.“
- Auch bei dem System der pauschalen Versandkosten kündigt Brand Verbesserungen an, zum Beispiel durch Einführung einer Option, die es Verkäufern erlaubt, Versandkosten nach Gewicht und Preis zu differenzieren.
Nach der Umstellung auf abebooks hat ja das ZVAB den Service Antiquaria für stationäre Sortimentsbuchhändler und Antiquare ersatzlos eingestellt.
Mit dem neuen Auftritt buxfux.de der Buchsuchmaschine „da ist es ja“! ist es nun wieder möglich, ZVAB und andere Plattformen für vergriffene Bücher gemeinsam mit dem Kunden zu durchsuchen, da die Eingebe einer Handelsspanne zuvor bei den Händlerdaten hinterlegt wird.
Als Suchsystem wird „da ist es ja!“ im HIntergrund genutzt, die Eingaben und Ergebnissanzeigen erfolgen jedoch auf der Buxfux – Oberfläche.
Das System befindet sich zurzeit in der Betatestphase, kann aber bereits uneingeschränkt genutzt werden.
Da der Zugang auf Händler beschränkt ist, muss nach der Anmeldung zunächst eine Freischaltung durch den Betreiber erfolgen.
Und es wird sicher auch so bald sein, dass ZVAB und Abebooks an ihre Grenzen kommen werden.
Ich mene jetzt da auch die Größe der Datenmenge.
Und bei diesen technischen Veränderungen sollte einmal daran gedacht werden, wer da eventuell dann Kosten zu bezahlen hätte?
Jede Umänderung wird Kosten verursachen, die doch irgendwie wieder hereinkommen müssen.
Und trotzdem sollte man auch in unserer medialen schnellen Gegenwart sicher auch noch irgendwie versuchen, bestimmte Dinge im Rahmen zu halten und sozusagen die ,Kirche im Dorf zu lassen`.
Irgendwelche Umstellungen und Neuerungen sind ja schon manchmal gut, aber sollten sich doch nicht zu sehr auf verschiedene Kosten dann umlegen. Bei allen Änderungen, die da kommen werden, ist die eventuelle Kostenfrage noch nicht geklärt.
H. Kraft
Es bleibt da doch zu fragen, was da effektiv dabei herauskommen soll, wenn man das ZVAB in einer technischen Weise auf das Abebooks umleitet. Bisher waren doch beide Systeme, so nehme ich an, getrennt. Es wird dann auch darauf ankommen, wieviel Aufnahmekapazitäten dann überhaupt das ZVAB und Abebooks haben werden. Irgendwie, so könnte ich mir da vorstellen, gibt es auch bei den Eingaben auf diese Plattformen Grenzen in der Aufnahme von Büchern und Graphiken in der Menge.
Es bleibt also abzuwarten, wie sich dies dann alles steuern lässt. Und zudem sollte die genaue Buchbeschreibung weiter für die Sammler auch angegeben werden. Dies müsste weiterhin auch möglich sein.
Und eine Verschiebung auf andere Plattformen sollte sich nicht auf höhere Buchpreise niederschlagen. Auch dies wäre sicher bei allen Veränderungen zu beachten.
H. Kraft