Während in Deutschland die Corona-Impfungen nur sehr zögerlich voranschreiten und der Bedarf ungebrochen hoch ist, sorgen Störungen im System sofort für Aufsehen. Dass die EU, offenbar durch Hinweise aufgeschreckt, in einem italienischen Abfüllwerk sagenhafte 29 Mio Impfdosen entdeckte, die AstraZeneca dort anscheinend mehr oder weniger kommentarlos „gelagert“ hatte, wird nun landauf, landab diskutiert. Angeblich sollten die Impfdosen auf „kurzem Dienstweg“ nach England verkauft werden, aber AstraZeneca bestreitet das.
Ist es ein Skandal? Ein Streit? Der SPIEGEL nennt es ein „Geheimnis“ (Artikel hinter der Paywall), allerdings eines, das die Redaktion nun teilweise gelüftet hat. Mit interessanten Nebengeschichten.
Die Impfdosen wurden nämlich vom niederländischen Unternehmen Halix B.V. im Auftrag von AstraZeneca hergestellt. Hinter Halix steckt, so der SPIEGEL, die Forma HAL Allergy, ein Tochterunternehmen der Droege Group in Düsseldorf.
Droege? Da klingelt doch im Buchhandel etwas. Das Beratungs- und Investmentunternehmen, das wie oft in der Branche eher Eingeweihten vertraut ist, erschien 2017 in der Buchbranche. Da übernahm die Gruppe nämlich den Weltbild Verlag, was Droege damals als „langfristiges Engagement in dem Zukunftsfeld E-Commerce“ verstanden wissen wollte. Zu Droege gehört auch das Portal buecher.de.
Die Sache ist unangenehm genug, offizielle Stellungnahmen der beteiligten Unternehmen sind schwer zu erhalten, alle ducken sich weg. Oder, wie es der SPIEGEL formuliert: „Noch schweigen die Droeges.“
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