Als der Weltmarktführer im Geschäft mit Hörbuch-Downloads vor einem Jahr von Amazon übernommen wurde, schossen auch hierzulande Spekulationen ins Kraut: Verordnet der Online-Primus seiner neuen Tochter Audible Inc. einen harten Sparkurs? Wird der Hörbuch-Spezialist gar ins Reich der Amazonen aus Seattle integriert – und verliert seine Unabhängigkeit? Ein Jahr nach der Übernahme hat sich in dieser Richtung erstaunlich wenig getan.
„Wir haben gerade die erfolgreichsten drei Monate seit Bestehen hinter uns: Ein sensationelles Wachtum trotz Rezession“, erklärt dafür audible.de-Chef Arik Meyer gegenüber buchreport, ohne Zahlen zu nennen. Gegen den Trend im stationären Hörbuch-Sortiment wachse der Download-Markt weiterhin stark. Audible hat beim Abo (1 Titel für 9,95 Euro) den zunächst angebotenen Staffelpreis (2 für 14,95 Euro) gestrichen und so den erzielten Verkaufspreis erhöht, auch zur Freude der lizenzgebenden Verlage; an viele Verlagspartner werden Meyer zufolge sechsstellige Euro-Beträge pro Quartal ausgeschüttet.
Mit einer Marketing-Offensive soll jetzt noch das „Awareness-Problem“ gelöst werden, dass zu wenig Hörbuch-Kunden die Download-Option kennen:
Dem will Audible mit einem Printmagazin („raus….“, Foto) abhelfen, das ab dieser Woche bis Ende Mai testweise in den Zeitungen und Zeitschriften „Zeit“, „Tagesspiegel“, „Technology Review“, „SZ Wissen“, „Spektrum der Wissenschaft“, „Galore“ und „HörBücher“ beigelegt sowie stationär in Filialen des iPod- und Mac-Händlers Gravis verteilt werden soll, mit Fortsetzungs-Option.
Inhaltlich besteht das Heft aus viel user generated content: Audible-Kunden besprechen (und verreißen) schwerpunktmäßig Hörbücher. Am Ende des Hefts soll ein Gutschein zum Erst-Download verführen.
aus: buchreport.express 11/2009
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