Anfang des Jahres definierte der Medienkonzern Bertelsmann seine deutschen Inhalte-Produzenten Random House, Mediengruppe RTL, RTL Radio, Gruner + Jahr, BMG und UFA als „Content Alliance“, die künftig auch bereichsübergreifende Formate entwickeln soll. Das erste Großthema dieses Verbunds ist nun benannt: Mit der Produktionsfirma Audio Alliance wollen die Partner vom 1. Mai an diverse Podcasts und Audio-on-Demand-Angebote kreieren.
Das in der Unternehmensankündigung formulierte Ziel: „den großen Schatz an Inhalten und die vielen Talente, Stars und Persönlichkeiten der beteiligten Unternehmen in höchster Qualität für ein breites Publikum hörbar zu machen und neue Talente zu entdecken und zu entwickeln“.
Details zur Audio Alliance:
- Geplant sind exklusive Personality-Podcasts und Audio-Serien-Formate.
- Die Inhalte werden auf der gemeinsamen Plattform Audio Now, die im März als zentrale Audio-Plattform gestartet ist, zum Streamen und zum Download zur Verfügung gestellt. Das Portal bündelt Podcasts und kuratierte Audio-Inhalte von deutschen und internationalen Anbietern (u.a. SPIEGEL, „New York Times“).
- Produktionsmittelpunkt der Audio Alliance wird Berlin sein, zudem nutzt die neue Firma die deutschlandweiten Produktionskapazitäten der Sender von RTL Radio Deutschland.
- Die exklusive Vermarktung der entstehenden Formate übernimmt die Ad Alliance, das Vermarktungsbündnis von der Mediengruppe RTL und Gruner + Jahr.
- Geschäftsführerin der Audio Alliance wird Mirijam Trunk (27). Die Radiojournalistin arbeitet derzeit bei Gruner + Jahr in der Verlagsleitung der News-Gruppe, sie schreibt für den „Stern“ und ist als Referentin der Geschäftsführung tätig. Trunk berichtet in ihrer neuen Aufgabe an Stephan Schmitter, CEO von RTL Radio Deutschland, der die Audioaktivitäten der Bertelsmann Content Alliance verantwortet.
Für Julia Jäkel, Vorsitzende des Boards der Content Alliance, ist die Neugründung ein vielversprechendes erstes Projekt der Gruppe: „Die Bertelsmann Content Alliance ist die Nummer eins in Deutschland, wenn es um die Kreation von Inhalten und deren Vermarktung geht. Diese Kraft bringen wir nun auf dem wachsenden Audiomarkt ein. Die Audio Alliance ist eine Einladung an alle Kreativen innerhalb von Bertelsmann und außerhalb, ihre Podcasts und Audioangebote zu entwickeln, zu produzieren und zu vermarkten. Und damit ein schönes erstes Beispiel, was in diesem Verbund an Neuem entstehen kann.“
Sinn und Zweck der Content Alliance hat Markus Dohle, Chef der zu Bertelsmann gehörenden Publikumsverlagsgruppe Penguin Random House (PRH), im buchreport-Interview so erklärt: „Auf Konzernebene haben wir bei Bertelsmann schon immer versucht, zum Wohle unserer Autoren und kreativen Partner gut miteinander zu kooperieren. Die Zusammenarbeit zwischen den im Hause Bertelsmann vertretenen Medienkategorien wollen wir mit der Content Alliance von Gruner + Jahr, RTL, BMG und Random House noch strukturierter und intensiver vorantreiben – und damit Autoren und Partnern zusätzliche Vorteile bieten, damit sie sich für uns als ihre kreative Heimat entscheiden.“
Die Bertelsmann Content Alliance
Bertelsmann forciert die Zusammenarbeit seiner deutschen Medien-Sparten. Ziel ist es, in einer „Content Alliance“ Inhalte in verschiedenen Formaten aufzubereiten und konzertiert zu vermarkten. Beispiele:
- „Der Club der roten Bänder“: Die Vox-Serie basiert auf Albert Espinosas Bestseller, der in Deutschland bei Random House erschienen ist.
- „Die Höhle der Löwen“: Zum Start der Vox-Staffel hat Gruner + Jahr ein Gründermagazin herausgebracht.
Um solche Projekte systematisierter voranzutreiben, hat Bertelsmann neue Strukturen geschaffen:
- Die Bertelsmann Content Alliance steuert seit dem 1. Februar die Zusammenarbeit aller Inhalte-Produzenten in Deutschland.
- Beteiligt sind RTL Fernsehen und RTL Radio, die TV-Produktionsfirma UFA, die Buch-Verlagsgruppe Random House, das Zeitschriftenhaus Gruner + Jahr sowie das Musikunternehmen BMG.
- Vorsitzende des Boards ist Gruner + Jahr-CEO Julia Jäkel.
Die unternehmerische Eigenständigkeit der jeweiligen Geschäfte sowie deren journalistische und verlegerische Unabhängigkeit sollen von der Zusammenarbeit nicht beeinträchtigt werden.
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