Die Partnersuche von Bertelsmann in der internationalen Buchbranche scheint weit fortgeschritten zu sein. Die Konzern-Tochter Random House kommt einer Fusion mit Penguin Books näher.
Das manager magazin zitiert einen Mitarbeiter der deutschen RH-Dependance in München, der erklärte, die Verhandlungen über einen Zusammenschluss der beiden Buchverlagsriesen Random House (Umsatz 2011: 1,75 Mrd Euro) und der Pearson-Tochter (1,24 Mrd Euro) seien „auf einem vielversprechenden Weg“. Aktuell würden mit den Kartellbehörden in den USA und in Brüssel abschließende und ausführliche Gespräche geführt.
Das Wirtschaftsmagazin hatte im August bereits über die Pläne von Random House berichtet, die eigenen Kräfte mit einem weiteren Verlagsriesen zu bündeln (hier mehr). Neben Penguin Books, hieß es damals, sei Harper Collins eine Option gewesen. An dem neuen Buchgiganten will Bertelsmann offenbar die Mehrheit halten.
Hintergrund der Allianz ist vermutlich die Notwendigkeit, angesichts der neuen Konkurrenz durch weltweit operierende US-Unternehmen und der Internationalisierung des Geschäfts bei den Investitionen den Schulterschluss zu üben. Die Investitionen bei Random House lagen 2011 (als Bertelsmann noch unter der Regie von Hartmut Ostrowski stand) mit 28 Mio Euro auf dem gleichen Niveau wie 2004 – obwohl sich in der Zwischenzeit eine digitale Revolution entfaltet hat, die für neue Koordinaten sorgt.
Kurz vor dem Abschluss stehen laut manager magazin bereits Verkaufsgespräche in Italien: Arnoldo Mondadori Editore will demnach den eigenen 50%-Anteil am Joint-Venture Random House Mondadori an die Deutschen verkaufen. Die Verlage sind in Mittel- und Südamerika sowie in Spanien aktiv.
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