Bertelsmann-CEO Thomas Rabe (Foto: 2.v.li.) will offenbar die Eigentumsverhältnisse des weltweit agierenden Konzerns neu sortieren. Dies berichtet das „Manager Magazin“ in seiner aktuellen Ausgabe (24.8.). Man denke daran, Partner bei den einzelnen Sparten aufzunehmen. Fortgeschritten sei „das Kalkül“ bei der von Markus Dohle (2.v.re.) gesteuerten Buchsparte Random House.
Random House plant demnach Möglichkeiten einer Zusammenlegung mit dem Verlagsriesen Penguin Books. Auch Harper Collins sei eine Option. Ein entsprechendes Dossier liege der US-Kartellbehörde derzeit zur Prüfung vor. An dem neuen Buchgiganten wolle Bertelsmann künftig 60% halten. Ziel: Die Kapitalkraft des Konzerns zu stärken. Denn ein Börsengang, den Rabe für 2013 ins Auge gefasst hatte, soll demnach nach dem Willen der Eigentumsfamilie Mohn nun doch nicht vollzogen werden.
Wie berichtet, hat Bertelsmann erst kürzlich den Wechsel von einer AG in eine SE & Co. KGaA vollzogen. Die neue Rechtsform ermöglicht es den Güterslohern, Geldgeber in die Holding aufzunehmen oder einen Börsengang anzutreten.
Rabe wolle dem gesamten Konzern „neue Schwungkraft“ verleihen. Der infolge der Digitalisierung stark schwächelnde Hamburger Großverlag „Gruner + Jahr“ (G+J) solle „an die kurze Leine gelegt werden. Auch ein Verkauf oder eine Spaltung der Zeitschriftensparte werde in Betracht gezogen. Einzige Hürde: Die Konzernmutter in Gütersloh ist bei allen wichtigen Entscheidungen auf die Zustimmung der Familie Jahr angewiesen. Diese hält eine Sperrminorität von 25,1% der Anteile. Der Mutterkonzern verhandelt deshalb laut „Manager Magazin“ mit der rund zwei Dutzend Mitglieder großen Familie über einen Tausch der G+J-Anteile gegen entsprechende Anteile bei Bertelsmann. Die Verhandlungen fänden unter strengster Geheimhaltung statt und sollen möglichst noch im Oktober abgeschlossen sein.
Bei Bertelsmann will man die Spekulationen über die Random-House-Allianz und eine mögliche Neuordnung der Anteilsverhältnisse bei G+J nicht kommentieren. Bertelsmann und die Jahr-Holding befänden sich aktuell in Gesprächen über die Lage und weitere Ausrichtung von G+J.
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