Webinar: Eric Kubitz über das Wichtigste beim Webseiten-Relaunch
Auf die Genauigkeit kommt es an
Frisch inspiriert zur neuen Webseite? Gute Idee, findet SEO-Experte Eric Kubitz von der CONTENTmanufaktur GmbH. Die meisten deutschen Verlags-Webseiten können einen Relaunch vertragen, findet der Münchner Unternehmer. Doch Vorsicht: Noch schlimmer als kein Relaunch ist ein schlecht organisierter Relaunch.
Nach dem erfolgreichen Auftakt-Webinar zum Thema SEO für Buchverlage legt Eric Kubitz nach: In einem zweiten Webinar zeigt der SEO-Experte am 26. Oktober, 13.30 Uhr, wie Verlage die Struktur ihrer Seite optimieren – nicht nur zur Suchmaschinenoptimierung. Anschließend können die Teilnehmer Kubitz in einer SEO-Sprechstunde ihre individuellen Fragen stellen. Hier melden Sie sich an…
Webseiten, deren Sichtbarkeit bei Google nach einem Relaunch einen jähen Einbruch erlitten haben, sind Legion. Dabei zielt eine solche Umstellung meist auf das Gegenteil: Mit einem neuen Seitenkonzept möchte man auch bei den Suchmaschinen besser da stehen als zuvor. Meist liegt ein solches Sichtbarkeits-Jammertal an falschen oder keinen Umleitungen der alten Seiten. Aber der Reihe nach. Hier die Punkte, die bei einem Relaunch immer zu beachten sind:
1. Technisch ordentliche Zielseite bauen
2. Möglichst alle Inhalte umziehen
3. Sauber, wirklich sauber umleiten
4. Auf die interne Verlinkung achten
5. Messinstrumente bereit legen
1. Die ordentliche Zielseite
Wie eine für SEO optimierte Webseite entwickelt werden kann, diskutieren wir gerne mit Ihnen in unserem Buchreport-Webinar. Da geht es um die Struktur der Seite und um neue Content-Ideen. Doch das ist nicht alles. Damit die Technik den Suchmaschinen keine Knüppel in den Weg legt, gibt es auch eine Menge formaler Dinge zu beachten. Es lohnt sich zum Beispiel, eine „sichere“ Webseite zu bauen, diese also per „https“ verschlüsselt auszuliefern. Das belohnt Google genauso, wie eine „mobile friendly“ Seite für die Leser mit Smartphone in der Hand. Aber fragen Sie Ihre Technik auch, ob man dort das Canonical-Tag richtig einsetzen kann, ob eine XML-Sitemap geplant ist und wie man die interne Suche vor dem Google-Index sperrt. Lauter Technik-Kram, mit dem sich nur die Techniker wirklich auskennen (müssen). Aber ohne den geht es nun mal nicht.
2. Wider den Frühjahrsputz
Häufig soll ein Relaunch auch gleich so etwas wie ein Frühjahrsputz sein: Alte Inhalte sollen raus fliegen. Etwa alte Pressemitteilungen oder schlecht laufende Bücher aus dem Back-Katalog. Das mag sich gut anfühlen. Aber dabei sollte man nicht vergessen, dass das Internet nicht vergessen will. Wurde zum Beispiel ein solcher „alter“ Inhalt irgendwann von Spiegel online oder den Perlentauchern verlinkt, bedeutet das Löschen dieser Seite einen Verlust von „Trust“ bei Google. Deshalb sollten mindestens alle Unterseiten mit Backlinks von außen und noch vorhandenem User-Traffic umgezogen werden.
3. Jede, echt jede Unterseiten umleiten
Die Alternative dazu ist das Umleiten auf eine andere, neue Seite. So lange das eine thematisch zumindest ähnliche Seite ist, passt das. Ein Fehler dagegen wäre, die alten Seiten allesamt auf die Homepage umzuleiten. Das empfindet Google so ähnlich wie keine Umleitung. Überhaupt muss bei der Umleitung von der alten zur neuen Seite mit besonderer Sorgfalt gearbeitet werden. Wer die Struktur der Webseite ändert, muss damit rechnen, dass jede alte Unterseite eine neue URL haben wird – und jede davon muss zielgenau umgeleitet werden. Das kann zu technischen Schwierigkeiten führen, aber eine gute Technik-Abteilung sollte das lösen können. Dabei geht es übrigens nicht nur um die Buchdetail-Seiten oder vielleicht vorhandene Magazin-Unterseiten. Mindestens ebenso wichtig beim Umleiten sind auch die Kategorie-Seiten, Themen-Seiten und so weiter. Im Grunde muss sicher gestellt werden, dass jede alte URL zuverlässig per 301-Redirect (der technische Code für „permanente“ Umleitungen) auf eine neue URL zeigen.
4. Die internen Links nicht vergessen
Die neuen Seiten haben also neue URLs. Was wird dann aus den bisherigen internen Verlinkungen? Etwa die, mit denen vom Magazin auf die Buchdetail-Seiten gezeigt wurde? Viele solcher Verweise werden vom neuen System sicherlich automatisch geändert. Aber zum Beispiel die manuell erstellten Links in den Texten zeigen weiterhin auf die alte URL. Technisch gesehen ist damit zwar auch alles in Ordnung, da die alte Seite ja auf die neue umgeleitet wurde. Wer auf den alten Link klickt, kommt auf die gute, neue Seite. Allerdings geht auf diesem Weg auch wieder ein bisschen „SEO-Trust“ verloren. Es lohnt sich also, nach dem Relaunch diese Verlinkungen nach und nach anzupassen.
5. Fehler und Erfolge messen
Das alles klingt nicht nur technisch, es kann auch eine Menge Arbeit bedeuten. Damit diese effektiv eingesetzt ist, sollte man möglichst automatisiert nach möglichen Fehlern suchen und die zu erwartenden Erfolge in ein Monitoring einbeziehen. Deshalb sollten folgende Tools vor dem Relaunch am Start sein: Die Seite sollte bei der Search Console von Google angemeldet sein, es sollte ein Sichbarkeits-Monitoring (Searchmetrics oder Sistrix) geben und im Idealfall kommt ein Link-Monitoring-Tool wie die LinkResearchTools zum Einsatz, um möglichst viele Backlinks von außen auf die Seite zu finden.
Natürlich gibt es noch andere Fehler, die bei einem Relaunch passieren können. Zum Beispiel, wenn die zukünftige Seitenstruktur oder die interne Verlinkung nicht wirklich durchdacht sind. Aber technisch ist damit das Wichtigste erledigt.
Einen Faktor sollte man auf keinen Fall unterschätzen: Die IT oder die Agentur, die sich um die Webseite kümmert, hat sicherlich viel Erfahrung mit dem Betrieb der Seite. Aber ein Relaunch ist selten, deshalb haben die Kollegen diese Arbeiten schlicht nicht geübt. Eine externe Relaunch-Beratung kann deshalb viel Sichtbarkeit retten und Potentiale realisieren. Das kann sie übrigens besser und billiger, wenn sie vor dem Relaunch zu Rate gezogen wird und nicht erst, wenn schon alles schief gelaufen ist…
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